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#039 – Inklusion

Freizeit ist für alle da. Oft gibt es aber Teilnehmer:innen, die an Freizeitaktivitäten nicht so partizipieren können, wie andere. Durch körperliche und geistige Unterschiede kann es vorkommen, dass bestimmte Besucher:innen von Erlebnissen ausgeschlossen werden. Um barrierefreie Erlebnisse zu schaffen braucht es vor allem Verständnis für das Problem. Dabei rede ich aber nicht nur von Personen mit Behinderungen, die hier exkludiert werden, sondern auch von älteren oder sehr jungen Person. Die Webseite von Aktion Mensch hat den Begriff Inklusion sehr schön erklärt:

Inklusion – Was ist das eigentlich? Viele Menschen haben den Begriff schon gehört. Aber was genau steckt dahinter? Und was bedeutet Inklusion für jeden von uns persönlich?

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört. Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast. Jeder kann mitmachen. Zum Beispiel: Kinder mit und ohne Behinderung lernen zusammen in der Schule. Wenn jeder Mensch überall dabei sein kann, am Arbeitsplatz, beim Wohnen oder in der Freizeit: Das ist Inklusion.

https://www.aktion-mensch.de/dafuer-stehen-wir/was-ist-inklusion

Inklusion und Freizeit

Um das Thema auf die Branche zu projizieren wollen wir uns anschauen, wie die Inklusion dort zu betrachten ist. In erster Linie kollidieren diese Thema an den Fahrgeschäften aufeinander. Bedingt durch die technischen Gegebenheiten und Sicherheitsauflagen werden hier Besuchergruppen „aussortiert“. Durch das erhöhen eigener Sicherheitsstandards kann man die mögliche Zielgruppe von Fahrgästen verkleinern. Dies ist keine Kritik an ein zu hohes Sicherheitsbedürfnis, sondern nur der Spiegel der Realität. Generell sollte man jedoch vor Augen halten, dass durch hohe G-Kräfte oder Geschwindigkeiten auch Schäden verursacht werden können (z.B. bei jungen Fahrgästen). Daher sind solche Sicherheitshinweise auch ein Gruß an die eigenen Gesundheit und Unversehrtheit. So kann auch bei Evakuierung gewährleistet werden, dass sowohl Gäste als auch Mitarbeiter:innen gesund und unversehrt aus einer Attraktion finden.

Inklusion kostet Geld

Ein häufiges Argument gegen eine größere Inklusion sind die finanziellen Mittel. Und in einigen Teilen stimmt dies auch. Inklusion wird dann teuer, wenn man es von vorne herein nicht im ins Budget aufnimmt. Nachträgliche, bauliche Veränderungen wie Rampen oder Aufzüge können schnell sehr teuer werden. Eine frühzeitige Planung kann hier helfen und spätere Kosten können vermieden werden. Interessant ist aber: Wenn man Geld in die Hände nimmt, wir vieles Möglich. Dies beweisen die großen internationalen Parks immer wieder. Wo es z.B. keine Standardlösungen von Herstellern gibt, kann man mit zusätzlichem Budget die Entwicklung von solchen Elementen fördern. Da solche Lösungen Sonderanfertigungen sind, findet man sowas vielleicht nicht immer überall. So gibt es z.B. in den Disney und Universal Parks Rapid River Boote der Firma Intamin mit Rollstuhlrampen und rollstuhlgerechten Plätzen.

Inklusion braucht Mut

Exklusion ist einfacher als Inklusion. Man spart sich die Diskussionen, das Training und generell sich mit dem Thema zu beschäftigen. Man verpasst dadurch jedoch unglaublich viele Chancen und steht in der Regel, wenn sowas medial negativ aufschlägt, schlecht da. Man kann sich jedoch auch offen mit dem Thema auseinandersetzen und seine Operations oder auch Marketing in Frage stellen. Bin ich eigentlich Inklusiv? Trainiere ich meine Mitarbeitenden hinreichend in diesem Thema, damit jeder Gast gleich behandelt wird? Plane ich das Thema in meine Evakuierungen ein? Beschäftige ich eigentlich körperlich oder geistig Eingeschränkte Menschen in meiner Freizeitattraktion? In einer sich so schnell verändern Welt gibt es Themen, die immer wieder unter dem Tisch fallen und an Wert verlieren, weil nichtigere Sachen in den Vordergrund rücken. Inklusion ist da keine Ausnahme. Dennoch ist es schön zu sehen, dass sich einige Freizeitattraktionen mutig dem Entgegenstellen, wie der Playmobil Funpark oder das Legoland Deutschland, die das Thema sowohl bei den Mitarbeitenden als auch für die Gäste proaktiv angehen und ein Erlebnis für alle bieten wollen.

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#030 – Assessment Center – Im Interview mit Sven Spohler

Der Bewerbungsprozess für eine neue Beschäftigung ist immer mit Aufwand verbunden – sowohl für Kandidaten/-innen und Arbeitgeber/in. Dieser Druck kann für beide Seiten durch Assessment Center deutlich abgebaut werden. Größere Bewerbungsrunden verschaffen einen guten Überblick über die Bewerberlage, kann als Unternehmen seine Marke präsentieren und spart am Ende viel Zeit. Diese Folge baut auf Episode #002 auf, in der ich die Bewerbungsprozesse für Freizeitattraktionen schon mal beleuchtet habe.

In dieser Folge gehen wir einen Schritt tiefer in die Materie. Wie solche Assessment Center aufgebaut und abgehalten werden erzählt Sven Spohler (www.spohler-direct.de), der seit fast 18 Jahren Freizeitparks mit seinen Personaltrainings und Assessment Centern versorgt.

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Webseite von Spohler Direct

#002 – Wie rekrutierst du?

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#020 – Operative Planung

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Dies gilt auch beim koordinierten Spaß, in der Freizeitindustrie. Im besten Fall bekommt man als Besucher davon nichts mit. Das wäre ein qualitativ guter Besuch. Aber bis dahin muss es erst mal kommen und der operative Ablauf geplant werden. Da ich mit meinem Amusement Business Support operative Beratung für große und kleine Freizeitattraktionen anbiete, erzähle ich in dieser Folge mal etwas aus meinem Beratungsalltag und analysiere die drei wichtigsten Schwerpunkte, die bei jeder Planung hinterfragt werden sollten.

Besucher

Das Ziel deiner Freizeitattraktion ist ganz klar: viele glückliche Besucher, die gerne ein zweites oder drittes Mal zu euch kommen. Damit dies gelingt sollte der Besuch in deiner Freizeitattraktion so problemlos wie möglich sein. Sprich: Alles was man den Besuchern abnehmen kann, sollte man auch tun. Die Familie benötigt Ablageflächen, Sitzmöglichkeiten oder einen Wickelraum? Man schaut sich die Zielgruppe an und analysiert welche möglichen Bedürfnisse aufkommen könnten und versucht diese so gut wie möglich durch bauliche Gegebenheiten oder durch Training der Mitarbeiter zu ermöglichen. Auch das Design der Freizeitattraktion sollte auf die Zielgruppen ausgerichtet sein. Sind alle Bereiche gut zugänglich und auch sichtbar für kleinere Menschen? Falls nicht, welche alternativen gibt es, damit jeder Besucher deine Attraktion bestmöglich wahrnehmen kann?

Mitarbeiter

Wenn der Besucher in der Planung berücksichtigt wurde, sollte man direkt zu den Mitarbeitern gehen. Hier wird es nicht ganz unwesentlich, denn Versäumnisse auf diesem Schwerpunkt können den Tagesablauf stören. Gibt es genügend Backstage-Räume für die Mitarbeiter? Sind die Räume gut zugänglich? Gibt es Umkleiden, Schließfächer und evtl. sogar Duschen? Und wo halten sich die Mitarbeiter in der neuen Attraktion oder dem neuen Bereich auf? Der Point of Contact (POC) ist hier entscheidend und sollte, um die Guest Experience zu planen, frühzeitig identifiziert werden. Denn dieser POC ist nicht nur der Berührungspunkt zwischen Mitarbeitern und Besuchern, sondern der „Arbeitsplatz“ der Mitarbeiter. Hier muss also auch konkret überlegt werden: Was benötigt der MA hier an Ort und Stelle? Benötigt er Arbeitsmaterial? Putzmaterial? Muss er dort etwas bedienen und falls ja, ist es vor den Besuchern versperrt? Hier wird es schon sehr kleinteilig und man entwirft die ersten groben Arbeitsprozesse. Im weitern Verlauf werden diese ausgebaut und festgehalten, damit man dies in den Betrieb übernehmen kann.

Marketing

Häufig im Hintergrund aktiv ist die Schnittstelle zum Marketing vor allem wegen der Kommunikation und dem einheitlichen Erscheinungsbild (=CI / Corporate Identity) wichtig. Dabei wird mit Operations und Marketing festgelegt welche In-House Werbung stattfinden wird, also wo die Freizeitattraktion für sich selbst innerhalb der eigenen vier Wände wirbt. Es geht nicht nur um Kampagnen, sondern auch um generelle Dinge wie Beschilderung. Eines meiner liebsten Themen muss ich eingestehen, denn oft wird hier Potential verschenkt oder sogar richtig schlecht gehandelt. Sicherlich haben wir alle schon mal ein Defekt Schild gesehen. Ein einlaminiertes Papier in der hauseigenen Schriftart wäre dabei das Minimum. Jedoch wird man oft mit selbstgeschriebenen, abgerissenen Papierfetzen überrascht. Es ist zwar nur ein kleines Detail, aber gerade bei hochpreisigen Attraktionen sollte es einen gewissen Standard geben, welcher den Preis rechtfertigt.

Es sind natürlich nicht nur die Schilder, die etwas kommunizieren. Heutzutage wird viel mit digitalen Bildschirmen gearbeitet, die in der Regel vom Marketing bestückt werden. Hier sind wieder operative Entscheidungen notwendig: Wo kommt der Bildschirm hin? Welche Informationen müssen gezeigt werden? Gibt es Sicherheitsregeln die Priorität haben? Kann Werbung geschalten werden?

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#002 – Wie rekrutierst du?

Gutes Personal ist so schwierig zu finden. Altbackener Satz, aber leider noch immer oft benutzt. Entspricht dies aber der Tatsache? Ähnlich wie bei der Kommunikation, Sender und Empfänger, gibt es beim Recruitment zwei Seiten. Wenn als dein Personalbeschaffungsprozess noch über rechteckige Zeitungsanzeigen läuft, sollte man kritisch hinterfragen, ob dies zielführend ist. Schauen wir uns mal das Recruiting an. Als kleiner Tipp möchte ich Dir die Jobseite von Karls Erlebnishof empfehlen, die es geschafft haben die hauseigenen Stellen hübsch zu präsentieren und gleichzeitig dabei die Firmenwerte zu kommunizieren.

Wo kommen meine Bewerbungen her?

Es gibt verschiedenste Wege seine Anzeigen zu schalten. Verschiedene Wege haben verschiedene Zielgruppen, daher sollte man genau wissen, welche Persona gesucht wird. Studienportale und Kleinanzeigen lohnen sich oft für Aushilfskräfte, Vollzeitanstellungen hingegen kann man (mit etwas Budget) über größere Jobportale streuen. Alternativ sollte man in der näheren Umgebung nach Kooperationsmöglichkeiten schauen, falls man z.B. mit seiner Freizeitattraktion in einem Verbund ist oder die Location in einer Mall angesiedelt ist. Hauseigene Job- und Karriereseiten werden immer beliebter und bieten direkt die Möglichkeit weitere Informationen anzubieten und sich als zukünftiger Arbeitgeber vorzustellen.

Stellenanzeigen sind der erste Kontaktpunkt mit deiner Freizeitattraktion. Auf kleineren Anzeigen wird es schwierig, sich zu präsentieren, daher sollte man sich kurz und knapp vorstellen, die Rolle beschreiben, die ausgefüllt werden soll, und das Profil, was von einem erwartet wird. Benefits sind immer gerngesehene Punkte in einer Ausschreibung, jedoch sollte man hier faktisch bleiben. „Eine große freie Wiese zur freien Entfaltung“ könnte alles bedeuten und für eher introvertierte Personen vielleicht sogar abschreckend. Wenn es Firmenbenefits gibt, wie kostenlose Mitgliedschaften in Fitnessclubs, Rabatte, Kooperationen oder ähnliches kann das ein gutes Angebot sein. Genau so gilt dies aber auch für lange Einarbeitungsphasen, regelmäßiger Austausch mit den Mitarbeitenden und und und… Alles, was ein positives und progressives Betriebsklima ausmachen kann.

Interviews oder Assessment Center?

Hat man die erste Auswahl geschafft und nun einen vor sortierten Stapel an Bewerbungen geht es um die wichtigste aller Fragen: Interview oder Assessment Center (AC)? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich finde jedoch, dass ein Assessment Center, gerade bei saisonalen Betrieben, mehr sind. Neben den im Schaubild gezeigten Punkten hat das AC den Vorteil, dass mein mehrere Kandidat:innen in eine Session einladen kann und so evtl. eine höhere qualitative Auswahl treffen kann. Zusätzlich hat das AC die großartige Chance gelebte Firmen- und Markenwerte direkt erlebbar zu machen. Getreu dem Motto: Was hier passiert, passiert auch im Arbeitsalltag. Erwartungen können direkt gesteckt werden und man kann einen kleinen Einblick in den betrieblichen Alltag geben.

Assessment Center – aber wie?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Assessment Center zu gestalten. Es sollten definitiv Elemente mit eingebracht werden, die Gruppenarbeit, Kreativität und Unterhaltung abdecken. Durch Spiele, Aufgaben oder Rollenspiele kann man die verschiedenen Gruppen fordern, fördern und beobachten. Wenn du ein Assessment Center ausrichten und du dich bei der Auswahl möglicher neuer Mitarbeiter:innen voll und ganz auf die Beobachtung fokussieren möchtest, dann kontaktiere mich jetzt für ein Erstgespräch. Zusammen entwerfen wir ein Assessment Center für dich und deine Bedürfnisse, welches ich gerne im Namen deiner Freizeitattraktion für dich moderiere. Schreib mir gerne eine Mail: contact@stefanburian.com.

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