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#062 – Kommunikation mit Mitarbeitenden

Communication is the key. Wir versuchen die bestmögliche Art der Kommunikation für unsere Gäste aufrecht zu erhalten. Durch Medien, persönliche Gespräche oder Kontaktmöglichkeiten. Das große Reden verliert dann aber seinen Wert, wenn nicht ebenfalls gut mit den Mitarbeitenden kommuniziert wird.

Meetings

Reguläre Meetings haben einen kommunikativen und gemeinschaftlichen Charakter. Viele Freizeitattraktionen haben auch vor den Schichten kleinere Meetings, die dazu genutzt werden können, den Tag zu besprechen. Solche Morning Meetings oder Shift Meetings können interaktiv, motivierend und informierend sein. Oder es ist die Pflichtveranstaltung für jeden und wird als Überflüssig bedacht. Dieser Eindruck könnte dadurch entstehen, wenn das Meeting nicht vorbereitet ist oder auch Vorwürfen und Mahnungen besteht. Positiv sollte der Einstieg in den Tag sein, nicht voller Kritik.

Daneben dienen monatliche Meetings für größere Belegschaften für generelle Updates, größere Ankündigungen und auch Belobigungen. Im kleineren Kreis macht ein wöchentliches Catch-Up für Teammanager, Abteiliungsleiter und ähnliche führende Tätigkeiten Sinn, um sich zwischen den Abteilungen austzutauschen, aber auch Feedback zu bestimmten Themen zu geben. Hier liegt aber die Gefahr des vollen Terminkalenders – man könnte sich auch ver-meeten. Zu viele Meetings, zu eng getaktet stören den Betriebsablauf und führen zu Verdrossenheit. Auch ein Meeting ohne Inhalt kann störend sein, wirkt als Zeitfresser. Daher ist es auch okay Meetings abzusagen, wenn es keine Inhalte gibt. Hier gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Schwarzes Brett

Der Klassiker zur Informationsvermittlung ist das schwarze Brett – mein persönlicher Favorit. Ein Pinboard, platziert an prominenter Stelle mit wichtigen Infos, Änderungen, Mitteilungen und Ankündigungen. Ein wichtiger Vorteil des schwarzen Bretts ist die Haptik. Man kann in einer ruhigen Minute davor stehen bleiben, sich direkt mit anderen Kolleg:innen austauschen oder selbst etwas machen: etwas bewegen, abnehmen, sich eintragen. Der große Nachteil aber ist die Pflege des Bretts. Die Informationen sollten einheitlich gestaltet, wichtiges hervorgehoben sein und es sollte nicht zu viel Text auf den Aushängen sein. Zusätzlich mit Grafiken und Farben kann man alles auflockern. Als Pflegende:r sollte man regelmäßig die einzelnen Infos austauschen, aufarbeiten oder wegwerfen. Mir persönlich gefällt jedoch sehr der Charakter des „zentralen Punktes“. Meine Mitarbeitenden konnte ich immer direkt auf das Brett verweisen, wenn es Neuerungen gegeben hat oder sich etwas irgendwo ändert. Ergänzt habe ich dies mit Newslettern, die ich wöchentlich aufbereitet und verschickt habe, wo es alle wichtigen und aktuellen Infos nochmal Stichpunktartig zum nachlesen gab, sowie aktuelle Umfragewerte, Termine u.ä.

Digital

Das schwarze Brett existiert auch digital, man muss es jedoch erst mal finden. Der Newsletter per Mail hat den Vorteil, dass jeder Mitarbeitende die Informationen nach Hause bekommt, oft gehen solche Mails aber auch unter. Teilweise geht man in der Flut von Mails auch unter. Hier helfen Apps die Informationen gezielt zu streuen. Viele digitale Dienstplantools (z.B. Planday) bieten die Funktion an bestimmte Mitarbeiter:innen-Gruppen Nachrichte zu verschicken oder Informationen bereitzustellen. Auch wenn der Ansatz hier gut ist, ist es nur ein Feature. Was mir persönlich fehlt sind ganzheitliche Lösungen und Produkte, die Informationen einfach und gefiltert, nach Arbeitsplatz, direkt abrufbar machen. So gibt es oft an Eingangskassen immer noch den obligatorischen Ordner mit Infos, Memos und Ablauflisten. Sowas sollte digitalisiert werden – zum Wohle der Umwelt und der Accessebility für Mitarbeitende.

Fazit

Wichtigstes Ergebnis sollte sein: wichtige Informationen und Abläufe verfügbar machen, regelmäßig Informieren und Austauschen, sowie alternative Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme finden – ohne die Work-Life-Balance zu stören. Nur wenn informiert und kommuniziert, schafft eine Grundlage für ein gutes und produktives Miteinander.

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#055 – Onboarding

Einen neuen Job anzufangen hat immer etwas aufregendes. Neue Umgebung, neue Kolleg:innen, neue Aufgaben. Spannender Neuanfang. Aber solche Zeiten können auch anstrengend sein, wenn man etwas schüchtern ist, der Alltag hektisch und die Einarbeitung vielleicht gar nicht zielführend. Hier entscheidet sich für beide Seiten: Wir das was mit uns? Eine schlechte Einarbeitung kann zu schlechten Ergebnissen führen. Unmotivierte Mitarbeitende, zielloses Arbeiten bis hin zur Kündigung. Dies lässt sich durch ein gescheites Onboarding auffangen. Um es ordentlich zu halten, habe ich das Onboarding in drei Kategorien unterteilt.

Welcome

Das Onboarding beginnt mit einem kleinen Zeh schon im Recruitment. Je nach Interviewart kann man hier Teile des Onboardings schon einfließen lassen. Onboarding ist vergleichbar mit dem Einchecken in einem Hotel. Ein bevorstehendes Ereignis (Übernachtung, neuer Job) wird durch HR eingeleitet und zusammen mit den Leitungen durchgeführt, damit die Gäste/Mitarbeitenden alle wichtigen Prozesse durchführen (Vertragsinformationen, Vertrag unterschreiben, Unterweisungen) und Informationen erhalten. Das Willkommen ist dabei ein wichtiger Part. Ein erstes großes Hallo kann man veranstalten, wenn man die Zustimmung zur Einstellung übermittelt. Im besten Falle persönlich oder sogar in Persona. Eine schöne Mail mit weiteren Informationen und einem guten Design würde es im Notfall auch erledigen. Hier fehlt jedoch die persönliche Note. Bei der Vertragsunterzeichnung, falls diese vor Ort passieren sollte, sollte dies in einer einladenden Umgebung sein, nettes Gespräch (Zeit nehmen!) und vielleicht den einen oder anderen schon vorstellen. Ein Gefühl von Team macht hier Eindruck. Während dieser Gelegenheit kann man ein Willkommenspaket überreichen, wie z.B. die Dienstkleidung, Namensschild, Mitarbeiterausweis und sonstige Goodies, die man auf dem Weg mitgibt. Der vollbepackte Neuling geht nun nach Hause und hat allerlei Dinge, um sich auf den ersten Tag zu freuen.

Training

Zu wenig Budget, zu wenig Zeit. Das sind oft die Ausflüchte, die man hört, wenn es um Trainings geht. Dabei ist die Lernphase in den ersten Monaten das wichtigste. Während dieser Zeit versucht man Ängste, Zweifel und Wissenslücken zu beseitigen, damit man hoch motivierte und bestens informierte Mitarbeiter:innen hat. Bevor die eigentliche Arbeit losgeht, sollte man mit den Grundlagen Trainings anfangen. In dieser Einarbeitung lernt man in einem mehrschichtigen Trainingsangebot die neue Firma und die Kultur kennen, lernt die wichtigsten Leute kennen und bekommt wichtige Werkzeuge mit auf dem Weg, die man im täglichen Arbeiten einsetzen kann. Brand, Quality und Safety sind die Grundpfeiler für das Training und das Team sollte hierbei im Mittelpunkt stehen. Der große Vorteil an diesem ersten Teambuilding ist, dass die New Hires allesamt auf einem gleichen Level sind und man die ersten Kontakte knüpfen kann. Man ist nicht allein ;)

Ist das Training abgeschlossen geht es um das „On the job“ Training. Man lernt während des Arbeitens seine Aufgaben, die Prozesse und seine Möglichkeiten kennen. Hier wird es jedoch schon schwieriger, denn je nach Vorgesetzten kann dieses Training unterschiedlich ablaufen. Leider gibt es immer noch sehr viele „Chefs“, die direkt viel Freiraum geben ohne klare Anweisungen oder eine schlechte Fehlerkultur in der Abteilung haben. Dadurch macht man die letzten Tage des Gruppentrainings direkt wieder weg und die verlorenen Zweifel des Neulings kommen wieder: Ist das hier das richtige? Empathie, Kommunikation und Feedback sind im „on the job“ Training unerlässlich, um sein neues Personal auf den Alltag einzustellen, aber auch die Sicherheit zu geben, dass man immer unterstützen kann, wenn es nötig ist.

Review

Kein Training der Welt ist hilfreich, wenn es dazu Feedback gibt. Viele Unternehmen gehen den Weg des 360° Feedbacks, welches die eigene Meinung abfragt, die Meinung von anderen und natürlich die des neuen Mitarbeitenden. Dies hilft zu verstehen, ob die Einarbeitung zur vollsten Zufriedenheit gelaufen ist. Fragen an den MA könnten sein: Wie lief die Einarbeitung? Ist etwas unklar formuliert worden bzw. Sind noch offene Fragen? Wo können wir uns verbessern? Was hättest du gerne in der Einarbeitung gehabt? Natürlich ist die Chance des Feedback geben wichtig, um hier offene Punkte sichtbar zu machen. Wir finden, dass deine Stärken in den Punkten … liegen. Gerne möchten wir dich in … Unterstützen. Weitere Trainings- oder Weiterbildungsmöglichkeiten lassen sich direkt mit anbieten, um die positive Absicht klar zu machen.

Was passiert danach?

Man lernt nie aus, sagt man ja immer so schön. Und das sollte gefördert werden. Mentorenprogramme, Open Door Policy und ein Weiterbildungsangebot helfen dabei, das Personal nicht nur motiviert zu halten, sondern auch sich selbst weiterzubilden. Auch externe Kurse können helfen, eigene Fähigkeiten auszubilden, die für den Betrieb vielleicht nicht auf den ersten Blick von nutzen sind, aber auf Dauer einen motivierten Mitarbeitenden zu haben, der immer sein bestes gibt. Dies sollte in regelmäßigen (jährlichen) Gesprächen besprochen und festgelegt werden. Jährliche Trainings und Auffrischungen (grad beim Thema Safety) sind auch sinnvoll und bieten eine Abwechslung zum täglichen Arbeitsalltag.

Eine sehr wackelige Zeit die ersten Monate. Aber mit den richtigen Werkzeugen, einem motivierendem Trainingsplan und guten Input kann man hier langjährige und top-motivierte Mitarbeiter:innen „heranzüchten“, die ihr Wissen an weitere neue MA weitergeben und so das Wissen und die Motiviation in der Firma halten.

Gerne unterstütze ich dich beim Ausbau deiner Onboarding und Trainingmaßnahmen. Zusammen analysieren wird dein bestehendes Angebot und erstellen Trainingskonzepte, um deine Employee Journey so aufregend und zielführend wie möglich zu gestalten. Kontaktiere mich für ein Erstgespräch -> contact@stefanburian.com

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#051 – Recruitment & Employer Branding – Im Interview mit Ulrike Dahl

Karls liebt dich. Und das merkt man, da man von Ulrikes Spirit und Engagement direkt mitgenommen wird. Denn sie liebt das was sie tut! Und sie liebt vor allem die Menschen mit denen sie zusammen arbeitet bzw. einstellt. Als Personalleiterin ist Ulrike Dahl Teil von Karls und lebt das rote Erdbeerleben bis in die Haarspitzen. Wir unterhalten uns über innovative Möglichkeiten des Recruitments und darüber, wie wichtig Employer Branding ist.

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#043 – 5 Mythen zum Arbeiten in der Freizeitbranche

„Arbeitest du mit Bugs Bunny?“ oder „Musst du da auch so ein Kostüm anziehen?“ – Jeder der in dieser Branche arbeitet und darüber im privaten berichtet, wird sicherlich eine solche oder ähnliche Frage gestellt bekommen haben.

1. Es gibt keinen perfekten Weg in die Branche.

Der klassische Weg ist die Ausbildung, ein Studium und dann zum Arbeitgeber. In der Freizeit ist es etwas anders. Es gibt wenige zugeschnittene Ausbildungsberufe oder Studiengänge, aber die Möglichkeit darüber hinaus in zugehörigen Arbeitsfeldern (Mechanik, Elektronik, Tischlerei, Informatik, Bürokauffrau/-mann, etc.) zu lernen.

Des Weiteren ist die Branche sehr offen für Quereinsteiger, die externes Wissen mitbringen, was sich ins Tagesgeschäft übertragen lässt. Freizeit und Tourismus lebt davon, ein bunt gemischter Haufen zu sein, mit vielen verschiedenen Bereichen und Personen aus verschiedensten Fachbereichen. Wer also einen frischen Start machen möchte, ist hier sehr gut aufgehoben.

2. Man hat keine Freizeit mehr.

Dies sollte kein Geheimnis sein. Generell wie bei anderen Berufsgruppen, die Schichtdienst oder erweiterte Öffnungszeiten (über den Ladenschluss hinaus) haben, ist man an solchen Tagen am ehesten im Einsatz. Das Arbeiten wird zu Stoßzeiten (Wochenende, Feiertage, Ferienzeiten) in der Regel vorausgesetzt. Man arbeitet schließlich dann, wenn andere Ihre Freizeit verbringen. Dies kann je nach Anzahl der Köpfe, Dienstplanung oder einem Veranstaltungskalender weniger oder häufiger eintreten.

Es ist, wie bei vielen Dingen, eine Sache der eigenen Einstellung. Mir persönlich machen diese Einsätze nichts aus, da die Ausgleichstage unterhalb der Woche sehr entspannt sind. Einkaufen gehen, wenn andere Arbeiten müssen hat seine Vorteile ;)

3. Man wird in der Branche nicht reich.

Im Vergleich zu anderen Branchen ist der Tourismus nicht vom Geld gesegnet. Gerade solche Hürden wie stark schwankende Besucherzahlen, Wetterabhängigkeit und hohe Personalkosten machen das Betreiben oft zu einem Risikogeschäft. Dies spiegelt sich auch in den Löhnen wieder. Während man als Quereinsteiger und Frischling an bestimmten Positionen ein gutes Gehalt verlangen kann, bekommt man im Vergleich zu ähnlichen Positionen in anderen Berufszweigen (z.B. Industrie oder Bildungswesen) ein deutlich höheres Gehalt. Durch das fehlen u.a. von Tarifverträgen ist das Thema Gehalt oft Verhandlungssache und auch die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben oder Projekten.

4. Man lernt da ja gar nichts.

Vielleicht lernt man hier keine großartigen Hard Skills, wie z.B. Glasbläserei, dafür lernt man hier viele Soft Skills, die vor allem das Selbstbewusstsein und den Umgang mit Kunden / Besuchern stärkt. Oft hatten wir viele studentische Aushilfen aus dem Bereich der Pädagogik oder sozialen Bereichen, die am Umgang mit den Besuchern wachsen und lernen konnten. Mir persönlich hat der allererste Job in der Warner Bros, Movie World viel für meine weitere persönliche Entwicklung gebracht und bin immer noch sehr dankbar, über die Möglichkeiten, die man dort bekommen hat.

5. Ich bin ja nur Aushilfe / Ich habe gar keinen Stellenwert.

Leider, und das musste ich selber oft genug miterleben, werden Aushilfen und bestimmte Personengruppen oder Abteilungen, schlechter behandelt. Die Grüppchenbildung in Freizeitattraktionen ist stark, was in gewisserweise normal ist und vollkommen okay. Schlimm wird es jedoch, wenn man Gruppen untereinander ausschließt oder anders behandelt. Diese Art von Arroganz kann dazu führen, dass das Betriebsklima kippt und darunter auch die Performance leidet. Das es anders geht durfte ich zum Glück auch oft erleben. Ein gutes Klima, ein gutes Wir-Gefühl ist Essentiell für den Erfolg einer Freizeitattraktion. Denn nur zusammen kann man es schaffen, ein unvergessliches Erlebnis für unsere Besucher:innen zu erschaffen.

Fazit

Es ist noch viel zu tun und die oben genannten Mythen sind sehr allgemein gehalten. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich Lösungen für die oben aufgezeigten Probleme präsentieren. Wenn du jetzt dort sitzt und denkst: Das trifft auf mich ja gar nicht zu! Dann kann ich dir nur gratulieren. Ein faires Gehalt, sinnvolle Benefits, eine gute Personaleinsatzplanung und ein tolles Betriebsklima sind das Ergebnis von konstanter, harter Arbeit und vielen Gesprächen mit seinen Mitarbeitenden.



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#042 – Cleaning

Sauberkeit ist immer ein absoluter Stimmungskiller. Dabei sind die Vorstellungen von Sauberkeit sehr unterschiedlich. Trotzdem gilt es eine gewisse Sauberkeit in der gesamten Anlage zu gewährleisten. Hierfür ist in größeren Freizeitattraktionen die Abteilung Cleaning oder Reinigung für zuständig. Sicher fällt der erste Gedanken zu den sanitären Anlagen, aber es gibt noch viel mehr Aufgaben zu bewältigen. Mitarbeiter:innen im Bereich Cleaning sind zuständig für die Reinigung von:

  • Wege / Strassen
  • Fahrgeschäfte / Züge / Chaisen / Bänke / Bügel
  • Bühnen / Sitzbereiche
  • Gastro
  • Shops
  • Kassen

Und sind zudem zuständig für die Müllentsorgung und Materialbeschaffung (Besen, Litterpicker, Müllbeutel, Mülleimer, Sanitäres). Wie du siehst: Ganz schön viele Aufgaben und noch viel mehr Verantwortung dahinter. Denn wenn man sich alle Bereiche genauer anschaut und dann die Anzahl an Köpfe die dafür zur Verfügung stehen vergleicht merkt man, dass hier organisiert und strukturiert arbeiten muss, damit diese Aufgabe bewältigt werden kann.

Es gibt hier jedoch kein Patentrezept. Die Freizeitattraktionen und Anforderungen sind so dermaßen unterschiedlich, dass individuelle Lösungen für ein geeignetes Reinigungskonzept gefunden werden müssen. Daher macht es Sinn, sich alle zu reinigenden Bereiche und Sonderaufgaben zusammenzufassen und zu schauen, wo welche Ressourcen hin verlagert werden können. Wenn man z.B. den Fokus auf die Reinigung der Laufflächen, auch während des Betriebs, legt, kann es sinnvoll sein kleinteiligere Aufgaben (Reinigung von Arbeitsplätzen, Warteschlangen, Shops) den Mitarbeiter*innen der entsprechenden Abteilung zu übergeben. Es ist üblich, dass Ride Operator die Fahrgeschäfte bis zu einem gewissen Grad selbst reinigen. Dadurch spart man sich die Zeit der Reinigungskräfte und kann diese woanders einsetzen. Außerdem stärkt man so das ganzheitliche Gefühl, dass jeder seinen Teil zum Erlebnis beitragen muss.

Hochachtungsvoll…

Eine Sache wird leider immer wieder deutlich: Mitarbeiter*innen aus dem Bereich Reinigung genießen kein hohes Ansehen. Oft stehen die Leute neben dem Betrieb in einem luftleeren Raum. Finden sich selber nicht wertig oder bekommen dies von anderen Abteilungen zu spüren. Warum ist das so? Oft verbinden Außenstehende den Bereich Cleaning mit den Toiletten. Die sind dreckig und riechen komisch. Ich denke die Verbindung hier ist einfach. Dabei muss man hier genauer beobachten und respektieren, dass die Mitarbeiter*innen sich selbst in Gefahr begeben, da der Bereich Cleaning nicht nur körperliche Arbeit ist, sondern auch viel mit gefährlichen Materialien gearbeitet wird. Jeder und jede Mitarbeiter*in ist für das Erlebnis zuständig. Wirklich jeder. Auch das Cleaning-Team spielt eine große Rolle für das Erlebnis. Das Team ist gleichwertig mit allen anderen Mitarbeiter*innen, die tagtäglich mit den Gästen zusammenarbeiten. Behandele dein Cleaning Team auch so! Dies fängt bei der Dienstkleidung an (Müssen es Schürzen sein?) und kann durch eine hochachtungsvolle Integration zum dauerhaften Erfolg führen.

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#039 – Inklusion

Freizeit ist für alle da. Oft gibt es aber Teilnehmer:innen, die an Freizeitaktivitäten nicht so partizipieren können, wie andere. Durch körperliche und geistige Unterschiede kann es vorkommen, dass bestimmte Besucher:innen von Erlebnissen ausgeschlossen werden. Um barrierefreie Erlebnisse zu schaffen braucht es vor allem Verständnis für das Problem. Dabei rede ich aber nicht nur von Personen mit Behinderungen, die hier exkludiert werden, sondern auch von älteren oder sehr jungen Person. Die Webseite von Aktion Mensch hat den Begriff Inklusion sehr schön erklärt:

Inklusion – Was ist das eigentlich? Viele Menschen haben den Begriff schon gehört. Aber was genau steckt dahinter? Und was bedeutet Inklusion für jeden von uns persönlich?

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört. Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast. Jeder kann mitmachen. Zum Beispiel: Kinder mit und ohne Behinderung lernen zusammen in der Schule. Wenn jeder Mensch überall dabei sein kann, am Arbeitsplatz, beim Wohnen oder in der Freizeit: Das ist Inklusion.

https://www.aktion-mensch.de/dafuer-stehen-wir/was-ist-inklusion

Inklusion und Freizeit

Um das Thema auf die Branche zu projizieren wollen wir uns anschauen, wie die Inklusion dort zu betrachten ist. In erster Linie kollidieren diese Thema an den Fahrgeschäften aufeinander. Bedingt durch die technischen Gegebenheiten und Sicherheitsauflagen werden hier Besuchergruppen „aussortiert“. Durch das erhöhen eigener Sicherheitsstandards kann man die mögliche Zielgruppe von Fahrgästen verkleinern. Dies ist keine Kritik an ein zu hohes Sicherheitsbedürfnis, sondern nur der Spiegel der Realität. Generell sollte man jedoch vor Augen halten, dass durch hohe G-Kräfte oder Geschwindigkeiten auch Schäden verursacht werden können (z.B. bei jungen Fahrgästen). Daher sind solche Sicherheitshinweise auch ein Gruß an die eigenen Gesundheit und Unversehrtheit. So kann auch bei Evakuierung gewährleistet werden, dass sowohl Gäste als auch Mitarbeiter:innen gesund und unversehrt aus einer Attraktion finden.

Inklusion kostet Geld

Ein häufiges Argument gegen eine größere Inklusion sind die finanziellen Mittel. Und in einigen Teilen stimmt dies auch. Inklusion wird dann teuer, wenn man es von vorne herein nicht im ins Budget aufnimmt. Nachträgliche, bauliche Veränderungen wie Rampen oder Aufzüge können schnell sehr teuer werden. Eine frühzeitige Planung kann hier helfen und spätere Kosten können vermieden werden. Interessant ist aber: Wenn man Geld in die Hände nimmt, wir vieles Möglich. Dies beweisen die großen internationalen Parks immer wieder. Wo es z.B. keine Standardlösungen von Herstellern gibt, kann man mit zusätzlichem Budget die Entwicklung von solchen Elementen fördern. Da solche Lösungen Sonderanfertigungen sind, findet man sowas vielleicht nicht immer überall. So gibt es z.B. in den Disney und Universal Parks Rapid River Boote der Firma Intamin mit Rollstuhlrampen und rollstuhlgerechten Plätzen.

Inklusion braucht Mut

Exklusion ist einfacher als Inklusion. Man spart sich die Diskussionen, das Training und generell sich mit dem Thema zu beschäftigen. Man verpasst dadurch jedoch unglaublich viele Chancen und steht in der Regel, wenn sowas medial negativ aufschlägt, schlecht da. Man kann sich jedoch auch offen mit dem Thema auseinandersetzen und seine Operations oder auch Marketing in Frage stellen. Bin ich eigentlich Inklusiv? Trainiere ich meine Mitarbeitenden hinreichend in diesem Thema, damit jeder Gast gleich behandelt wird? Plane ich das Thema in meine Evakuierungen ein? Beschäftige ich eigentlich körperlich oder geistig Eingeschränkte Menschen in meiner Freizeitattraktion? In einer sich so schnell verändern Welt gibt es Themen, die immer wieder unter dem Tisch fallen und an Wert verlieren, weil nichtigere Sachen in den Vordergrund rücken. Inklusion ist da keine Ausnahme. Dennoch ist es schön zu sehen, dass sich einige Freizeitattraktionen mutig dem Entgegenstellen, wie der Playmobil Funpark oder das Legoland Deutschland, die das Thema sowohl bei den Mitarbeitenden als auch für die Gäste proaktiv angehen und ein Erlebnis für alle bieten wollen.

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#030 – Assessment Center – Im Interview mit Sven Spohler

Der Bewerbungsprozess für eine neue Beschäftigung ist immer mit Aufwand verbunden – sowohl für Kandidaten/-innen und Arbeitgeber/in. Dieser Druck kann für beide Seiten durch Assessment Center deutlich abgebaut werden. Größere Bewerbungsrunden verschaffen einen guten Überblick über die Bewerberlage, kann als Unternehmen seine Marke präsentieren und spart am Ende viel Zeit. Diese Folge baut auf Episode #002 auf, in der ich die Bewerbungsprozesse für Freizeitattraktionen schon mal beleuchtet habe.

In dieser Folge gehen wir einen Schritt tiefer in die Materie. Wie solche Assessment Center aufgebaut und abgehalten werden erzählt Sven Spohler (www.spohler-direct.de), der seit fast 18 Jahren Freizeitparks mit seinen Personaltrainings und Assessment Centern versorgt.

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Webseite von Spohler Direct

#002 – Wie rekrutierst du?

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#020 – Operative Planung

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Dies gilt auch beim koordinierten Spaß, in der Freizeitindustrie. Im besten Fall bekommt man als Besucher davon nichts mit. Das wäre ein qualitativ guter Besuch. Aber bis dahin muss es erst mal kommen und der operative Ablauf geplant werden. Da ich mit meinem Amusement Business Support operative Beratung für große und kleine Freizeitattraktionen anbiete, erzähle ich in dieser Folge mal etwas aus meinem Beratungsalltag und analysiere die drei wichtigsten Schwerpunkte, die bei jeder Planung hinterfragt werden sollten.

Besucher

Das Ziel deiner Freizeitattraktion ist ganz klar: viele glückliche Besucher, die gerne ein zweites oder drittes Mal zu euch kommen. Damit dies gelingt sollte der Besuch in deiner Freizeitattraktion so problemlos wie möglich sein. Sprich: Alles was man den Besuchern abnehmen kann, sollte man auch tun. Die Familie benötigt Ablageflächen, Sitzmöglichkeiten oder einen Wickelraum? Man schaut sich die Zielgruppe an und analysiert welche möglichen Bedürfnisse aufkommen könnten und versucht diese so gut wie möglich durch bauliche Gegebenheiten oder durch Training der Mitarbeiter zu ermöglichen. Auch das Design der Freizeitattraktion sollte auf die Zielgruppen ausgerichtet sein. Sind alle Bereiche gut zugänglich und auch sichtbar für kleinere Menschen? Falls nicht, welche alternativen gibt es, damit jeder Besucher deine Attraktion bestmöglich wahrnehmen kann?

Mitarbeiter

Wenn der Besucher in der Planung berücksichtigt wurde, sollte man direkt zu den Mitarbeitern gehen. Hier wird es nicht ganz unwesentlich, denn Versäumnisse auf diesem Schwerpunkt können den Tagesablauf stören. Gibt es genügend Backstage-Räume für die Mitarbeiter? Sind die Räume gut zugänglich? Gibt es Umkleiden, Schließfächer und evtl. sogar Duschen? Und wo halten sich die Mitarbeiter in der neuen Attraktion oder dem neuen Bereich auf? Der Point of Contact (POC) ist hier entscheidend und sollte, um die Guest Experience zu planen, frühzeitig identifiziert werden. Denn dieser POC ist nicht nur der Berührungspunkt zwischen Mitarbeitern und Besuchern, sondern der „Arbeitsplatz“ der Mitarbeiter. Hier muss also auch konkret überlegt werden: Was benötigt der MA hier an Ort und Stelle? Benötigt er Arbeitsmaterial? Putzmaterial? Muss er dort etwas bedienen und falls ja, ist es vor den Besuchern versperrt? Hier wird es schon sehr kleinteilig und man entwirft die ersten groben Arbeitsprozesse. Im weitern Verlauf werden diese ausgebaut und festgehalten, damit man dies in den Betrieb übernehmen kann.

Marketing

Häufig im Hintergrund aktiv ist die Schnittstelle zum Marketing vor allem wegen der Kommunikation und dem einheitlichen Erscheinungsbild (=CI / Corporate Identity) wichtig. Dabei wird mit Operations und Marketing festgelegt welche In-House Werbung stattfinden wird, also wo die Freizeitattraktion für sich selbst innerhalb der eigenen vier Wände wirbt. Es geht nicht nur um Kampagnen, sondern auch um generelle Dinge wie Beschilderung. Eines meiner liebsten Themen muss ich eingestehen, denn oft wird hier Potential verschenkt oder sogar richtig schlecht gehandelt. Sicherlich haben wir alle schon mal ein Defekt Schild gesehen. Ein einlaminiertes Papier in der hauseigenen Schriftart wäre dabei das Minimum. Jedoch wird man oft mit selbstgeschriebenen, abgerissenen Papierfetzen überrascht. Es ist zwar nur ein kleines Detail, aber gerade bei hochpreisigen Attraktionen sollte es einen gewissen Standard geben, welcher den Preis rechtfertigt.

Es sind natürlich nicht nur die Schilder, die etwas kommunizieren. Heutzutage wird viel mit digitalen Bildschirmen gearbeitet, die in der Regel vom Marketing bestückt werden. Hier sind wieder operative Entscheidungen notwendig: Wo kommt der Bildschirm hin? Welche Informationen müssen gezeigt werden? Gibt es Sicherheitsregeln die Priorität haben? Kann Werbung geschalten werden?

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#002 – Wie rekrutierst du?

Gutes Personal ist so schwierig zu finden. Altbackener Satz, aber leider noch immer oft benutzt. Entspricht dies aber der Tatsache? Ähnlich wie bei der Kommunikation, Sender und Empfänger, gibt es beim Recruitment zwei Seiten. Wenn als dein Personalbeschaffungsprozess noch über rechteckige Zeitungsanzeigen läuft, sollte man kritisch hinterfragen, ob dies zielführend ist. Schauen wir uns mal das Recruiting an. Als kleiner Tipp möchte ich Dir die Jobseite von Karls Erlebnishof empfehlen, die es geschafft haben die hauseigenen Stellen hübsch zu präsentieren und gleichzeitig dabei die Firmenwerte zu kommunizieren.

Wo kommen meine Bewerbungen her?

Es gibt verschiedenste Wege seine Anzeigen zu schalten. Verschiedene Wege haben verschiedene Zielgruppen, daher sollte man genau wissen, welche Persona gesucht wird. Studienportale und Kleinanzeigen lohnen sich oft für Aushilfskräfte, Vollzeitanstellungen hingegen kann man (mit etwas Budget) über größere Jobportale streuen. Alternativ sollte man in der näheren Umgebung nach Kooperationsmöglichkeiten schauen, falls man z.B. mit seiner Freizeitattraktion in einem Verbund ist oder die Location in einer Mall angesiedelt ist. Hauseigene Job- und Karriereseiten werden immer beliebter und bieten direkt die Möglichkeit weitere Informationen anzubieten und sich als zukünftiger Arbeitgeber vorzustellen.

Stellenanzeigen sind der erste Kontaktpunkt mit deiner Freizeitattraktion. Auf kleineren Anzeigen wird es schwierig, sich zu präsentieren, daher sollte man sich kurz und knapp vorstellen, die Rolle beschreiben, die ausgefüllt werden soll, und das Profil, was von einem erwartet wird. Benefits sind immer gerngesehene Punkte in einer Ausschreibung, jedoch sollte man hier faktisch bleiben. „Eine große freie Wiese zur freien Entfaltung“ könnte alles bedeuten und für eher introvertierte Personen vielleicht sogar abschreckend. Wenn es Firmenbenefits gibt, wie kostenlose Mitgliedschaften in Fitnessclubs, Rabatte, Kooperationen oder ähnliches kann das ein gutes Angebot sein. Genau so gilt dies aber auch für lange Einarbeitungsphasen, regelmäßiger Austausch mit den Mitarbeitenden und und und… Alles, was ein positives und progressives Betriebsklima ausmachen kann.

Interviews oder Assessment Center?

Hat man die erste Auswahl geschafft und nun einen vor sortierten Stapel an Bewerbungen geht es um die wichtigste aller Fragen: Interview oder Assessment Center (AC)? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich finde jedoch, dass ein Assessment Center, gerade bei saisonalen Betrieben, mehr sind. Neben den im Schaubild gezeigten Punkten hat das AC den Vorteil, dass mein mehrere Kandidat:innen in eine Session einladen kann und so evtl. eine höhere qualitative Auswahl treffen kann. Zusätzlich hat das AC die großartige Chance gelebte Firmen- und Markenwerte direkt erlebbar zu machen. Getreu dem Motto: Was hier passiert, passiert auch im Arbeitsalltag. Erwartungen können direkt gesteckt werden und man kann einen kleinen Einblick in den betrieblichen Alltag geben.

Assessment Center – aber wie?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Assessment Center zu gestalten. Es sollten definitiv Elemente mit eingebracht werden, die Gruppenarbeit, Kreativität und Unterhaltung abdecken. Durch Spiele, Aufgaben oder Rollenspiele kann man die verschiedenen Gruppen fordern, fördern und beobachten. Wenn du ein Assessment Center ausrichten und du dich bei der Auswahl möglicher neuer Mitarbeiter:innen voll und ganz auf die Beobachtung fokussieren möchtest, dann kontaktiere mich jetzt für ein Erstgespräch. Zusammen entwerfen wir ein Assessment Center für dich und deine Bedürfnisse, welches ich gerne im Namen deiner Freizeitattraktion für dich moderiere. Schreib mir gerne eine Mail: contact@stefanburian.com.

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