Beiträge

#036 – Tiererlebniswelten – Im Interview mit Kieran Stanley

Das ein Tierpark mehr sein kann, als eine Anlage mit möglichst vielen Tieren hat der Erlebniszoo Hannover um die Jahrtausendwende bewiesen. Mit einem neuartigen und ganzheitlichen Konzept hat Kieran Stanley zusammen mit dem Team von Dan Pearlman das Erlebnis Tierpark neu definiert. Eine ganze Branche wurde durch die Handschrift des irischen Architekten geprägt und mit der Agentur wurden viele Kunden aus der ganzen Welt auf die Arbeit aufmerksam. In Folge #036 erzählt Kieran über die Entstehung der Tiererlebniswelten und über die Wichtigkeit von ganzheitlichen Konzepten.

Meine Meinung zum Thema Tierparks:

Tierparks haben auf mich persönlich eine große Anziehungskraft, da ich durch den kostenfreien Tiergarten in Oberhausen, dem Kaisergarten, mehr oder weniger aufgewachsen bin. Die lokale Tierwelt zu bestaunen war für mich schon immer faszinierend, aber die kritischen Stimmen werden lauter, wenn es um größere Raubtiere oder exotische Lebewesen geht. Erlebniszoos oder Tiererlebniswelten haben den Vorteil, dass durch die großzügige Gestaltung der Lebensräume mit wenig Menschenkontakt und einem ersichtlichen Lehrauftrag, sowie ein Beitrag zur Artenerhaltung ein ganz anderes Bild erzeugt wird. Tierparks haben nicht mehr den altbackenen Charakter einer Ausstellung, wo Tiere wie Exponate betrachtet werden, sonder hier geht der Auftrag weit darüber hinaus. Ein Satz der sich eingebrannt hat durch meine Mehrjährige Mitarbeiter in den SEA LIFE Aquarien: Man kann nur das Schützen, was man kennt!

Die Debatte über Tierparks sollte weiterhin aktiv gehalten werden, dennoch bin ich der Meinung, dass durch solche Erlebniswelten unsere eigene Wahrnehmung geschärft werden kann. Denn Themen wie Nachhaltigkeit und Arterhaltung sind von größter Bedeutung und werden in den nächsten Jahren noch stärker in den Lebensmittelpunkt rücken. Daher sehe ich die Tierparks als große Chance: Erleben, Erlernen, Erhalten.

Shownotes

Dan Pearlman Group

Zoo Hannover

Zur Folge

#033 – TÜV Nord – Im Interview mit Michael Krah

Deutschland ist ein Land der Normen und Qualitätsansprüche. Ein Verein der sich mit solchen Normen und Ansprüchen regelmäßig und täglich auseinandersetzt, ist der TÜV. Der technische Überwachungsverein ist dafür zuständig unter anderem technische Gerätschaften zu prüfen, zu warten und abzunehmen.

In der Abteilung fliegende Bauten hat man es mit besonderen technischen Gerätschaften zu tun. Hier geht es nämlich um nicht fest installierte Fahrattraktionen, Kirmes Fahrgeschäfte. Aber nicht nur die Kirmes Fahrgeschäfte fallen in diesen Sachbereich, sondern auch fest installierte Anlagen, wie wir sie in Freizeitparks heute finden.

Herr Michael Krah ist Prüfer beim TÜV Nord. Zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen prüft er Achterbahnen und Fahrgeschäfte auf der ganzen Welt. Wie eine solche Prüfung und Abnahme aussieht und was man dabei so erlebt erfahrt ihr in dieser Folge. Viel Spaß beim hören.

Shownotes

Zur Folge

#030 – Assessment Center – Im Interview mit Sven Spohler

Der Bewerbungsprozess für eine neue Beschäftigung ist immer mit Aufwand verbunden – sowohl für Kandidaten/-innen und Arbeitgeber/in. Dieser Druck kann für beide Seiten durch Assessment Center deutlich abgebaut werden. Größere Bewerbungsrunden verschaffen einen guten Überblick über die Bewerberlage, kann als Unternehmen seine Marke präsentieren und spart am Ende viel Zeit. Diese Folge baut auf Episode #002 auf, in der ich die Bewerbungsprozesse für Freizeitattraktionen schon mal beleuchtet habe.

In dieser Folge gehen wir einen Schritt tiefer in die Materie. Wie solche Assessment Center aufgebaut und abgehalten werden erzählt Sven Spohler (www.spohler-direct.de), der seit fast 18 Jahren Freizeitparks mit seinen Personaltrainings und Assessment Centern versorgt.

Shownotes

Webseite von Spohler Direct

#002 – Wie rekrutierst du?

Zur Folge

#029 – Escape Rooms – Im Interview mit Chris Lattner

Geschichten erzählen auf wenigen Quadratmetern

Seit einigen Jahren feiern sich Escape Rooms, wie Trampolin Parks, also großen Trend. Es entstehen immer wieder neue Standorte mit neuen Geschichten und unterschiedlichen Gimmicks. Mittlerweile trennt sich hier die Spreu vom Weizen und es entstehen richtige Erlebnisräume mit aufwendiger Technik, großartigen Kulissen und spannenden Geschichten. Chris Lattner, Gründer von The Room in Berlin und seinem Creative Büro The Room Labs, kann sich als preisgekrönter Erlebnismacher glücklich schätzen. Zwar sind die ersten Räume „Beast of Berlin“ und „Go West“ sehr hochwertig , einen Namen gemacht hat er sich aber erst mit seinem Abenteuer Raum „The Lost Treasure“. Eine filmreife Inszenierung in der man im Team 60 Min Zeit hat zu fliehen. Immersive Erlebnisse, so sind wir beide uns im Interview einig, sind zwar in Deutschland nicht so stark verbreitet, aber es gibt Interesse. Auch über die deutschen Grenzen hinaus konnte das Team um Chris Lattner viele Preise abräumen und gilt in der weltweiten Top-Liste der Escape Rooms als ständiger Gast unter den ersten 20 Plätzen.

Wie solche immersiven Erlebnisse entstehen, wie man Escape Room betreibt und warum man das überhaupt nicht machen sollte erfahrt ihr in der neuen Folge.

Shownotes

Zur Folge

#027 – #YoungProfessionals: Sven Riegel

Wie bei den vorherigen Young Professionals ist auch Sven ein absoluter Freizeitpark Fan. Schon immer gewesen und jetzt ist er in der komfortablen Position Themenbereiche und Fahrgeschäfte mit seinen kreativen Ideen zu gestalten. Sven habe ich um die 2000er als Fan in der Warner Bros. Movie World kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt waren die großen Parks nur aus der Sicht als Besucher bekannt. Später wurde die Begeisterung immer größer, so dass Sven Riegel sich mit seinem Architektur Studium in Berlin das Ziel setzte solche Erlebnisse möglich zu machen.

Während seiner Zeit bei der Garmisch Consulting Group (TAA) und der Agentur Dan Pearlman durfte Sven schon an vielen Projekte mitwirken und war unter anderem für Merlin Entertainments bei dem Entwurf und Bau eines SEA LIFE Aquariums zuständig. Es folgte danach eine große Reise nach Japan, als Art Director für die Universal Studios in Osaka und ein Abstecher nach Florida, wo er dem Creative Team für den dritten Universal Studios Park unter die Arme griff. Durch Corona wurde das Projekt Epic Universe 2020 auf unbestimmte Zeit verschoben. Ende 2020 ist Sven Riegel wieder zurück nach Deutschland gekommen und startet mit seiner eigenen Agentur „NEO TED“ durch.

Shownotes

Zur Folge

#025 – Storytelling – Im Interview mit Julian Sylva

Storytelling ist viel mehr als das klassische „Es war einmal…“. Mittlerweile ist Storytelling ein mächtiges Tool im Marketing, aber auch im Tourismus geworden. dies weiß auch Julian Sylva zu schätzen, der in seinen Entertainment Produktionen Geschichten erzählt. Julian Sylva hat mit seiner mehrjährige Erfahrung unter anderem aus dem Europa-Park ein Gespür für das erzählen von Geschichten entwickelt. Sein können konnte er unter anderem in Paraden, Character Shows und Bühnenproduktion unter Beweis stellen.

Wie wichtig ist Storytelling?

Seit Jahren wird im Marketing das Erzählen von Geschichten als Werkzeug hochgelobt und konsequent durchbenutzt. Um es kurz zu fassen: Storytelling soll emotionale Verbindungen mit dem Konsumenten schaffen. Eine dramatische Geschichten, eine humorvolle Anekdote oder ein klassisches Happy End mit Productplacement. Mit Geschichten verkauf man Emotionen und mit Emotionen verbindet man das angepriesene Produkt. 

In den Freizeitattraktionen geht das Erzählen noch einen Schritt weiter. Man ist plötzlich Teil der Geschichte, erlebt jeden Takt der Geschichte am eigenen Körper und kann vielleicht sogar das Ende der Geschichte beeinflussen. Freizeitattraktionen ziehen ihre neuesten Attraktionen wie Shows auf, mit Storyboards, Drehbüchern und dem Einsatz von Spezialeffekten. Der Vorteil eines geschickten Storytellings ist nicht nur die emotionale Bindung, sondern auch die Immersion, die heutzutage angestrebt wird. In sich selbst geschlossene Handlungen, Themenbereiche oder Attraktionen, die sich vom echten Leben so stark unterscheiden, dass man die gewollte Flucht aus dem Alltag erreichen kann. The joy of missing out.

Wie teuer ist Storytelling?

Natürlich hat jede Form von Produktion einen Preis. Häufig nimmt man von komplexen Geschichten abstand, weil das Budget klein ist und der Kunde nichts damit anfangen kann. „Das kostet eh zu viel!“ – Kommt dir das bekannt vor? Sagst du das vielleicht selber?

Falls ja, dann hast du sicherlich die großen amerikanischen Parks im Hinterkopf, die mit den neuesten technologischen Entwicklungen glänzen. State-of-the-art Animatronics in einer Themenfahrt mit Trackless-System und LED Wänden in den Kulissen. Könnte man machen, aber dies ist nicht ausschlaggebend für das Erzählen von Geschichten. Dies wäre der Film voller Spezial Effekten, in dem man plötzlich eine Rolle spielen würde. Aber es geht auch definitiv anders. Wichtig ist beim Erzählen deiner Geschichte ist: Sie sollte nachvollziehbar sein! Sie sollte eindeutig sein! Und sie darf mit Emotionen spielen!

Storytelling kostet viel Zeit und Aufwand, um es sinnvoll umzusetzen. Hier ist am Kostenfaktor also etwas dran. Wenn man sich die Zeit dafür einplanen kann, sollte man dies tun, denn Geschichten bleiben im Kopf. So wie die klassischen Märchen uns als Erwachsene noch bekannt sind, so sind es die aufregenden, unterhaltsamen und einfühlsamen Geschichten, die uns noch Jahre später im Kopf bleiben.

Shownotes:

Zur Folge:

#022 – Experience Design: Im Interview mit Michael Badelt

Ein paar Bauzäune, etwas Molton und ZACK! ist Halloween. Das da viel mehr hinter steckt verrät Michael Badelt im Interview zum Scare Mazes in dieser Folge. Er ist kein unbekannter in der deutschen Freizeitbranche. Unter anderem ist er seit Jahren kreativ für das Fort Fear Halloween Event im sauerländischen Fort Fun mitverantwortlich. Zwar hat Corona die Pläne etwas durcheinander geworfen, aber Michael ist ein Optimist und nutzt die Gunst der Stunde und plant um.

Im Interview erzählt er außerdem wie wichtig die Personalführung ist. Klare Regieanweisungen, gründliches Casting und viel Bauchgefühl gehören zu einem gut geführten Halloween Event dazu. Mehr dazu gibt es in der neuen Folge How to Freizeitpark.

Shownotes

Zur Folge

#019 – Social Media & Infuencer – Im Interview mit: Stefan Andter – Freizeitpark Traveller

Sicherlich hat jeder von Euch irgendeine Art von Social Media Account. Facebook, Instagram, Twitter – nur um mal die großen Player zu nennen. Die Macht dieser Medien wurde in den letzten Jahren immer wieder zentraler Mittelpunkt von Berichterstattungen und sind meist negativ behaftet. In der neuen Folge aber habe ich mir jemanden eingeladen, mit dem ich das Thema von einer Unternehmensseite beleuchtet habe. Stefan Andter, bekannt als Freizeitpark Traveller, arbeitet zusammen mit Freizeitattraktionen in Europa, um Content in deren Social Media Accounts zu bekommen.

Social Media als Werbefläche

Warum sollte ich als Attraktion Social Media nutzen? Das schöne an diesem Medium ist: Es kostet nichts! In den meisten Plattformen gibt es Business Accounts mit denen man bezahlte Werbung schalten könnte, aber wer regelmäßig Content produziert und postet kann sich das auch sparen. Häufig wird aber dieser Teil vernachlässigt, da man zu viele Aufgaben auf zu wenig Köpfe verteilt und dadurch gewisse Dinge hinten über fallen. Die klassischen Kanäle wie Out of House Content (Flyer, Plakate, Radio, TV, etc.) sollten natürlich weiterhin genutzt werden, aber man sollte die sozialen Medien heutzutage mit in dieser Planung integrieren und eventuell auch schauen, ob alle Werbeflächen gleichermaßen gut laufen. Auch das Thema Nachhaltigkeit sollte mit einbezogen werden. Ist es noch wirtschaftlich und ökologisch Unmengen an Flyer zu drucken? Der Vorteil in Social Media ist das schnelle Feedback. Man bekommt recht kurzfristig Rückmeldung anhand von Impressionen und Interaktionen wie gut der Content grade funktioniert. In Zusammenhang mit den Business Funktionen vieler Anbieter kann man sogar mittlerweile direkt in den Posts zum Ticket Shop oder ähnliches verlinken. Man kann also direkt ein Call to Action (Aufruf zum Handeln) als Interaktion mit seinem Content verknüpfen. Die Möglichkeiten von sozialen Medien werden gleichermaßen viel und wenig genutzt. Dabei spielt die Größe der Attraktion keine Rolle. Tatsächlich gibt es auch viele größere Freizeitattraktionen in Europa, die sich dort eher rar machen oder gelegentlich mal bezahlte Beiträge zu den Usern spülen.

Influencer als Werbefläche

Ein Missverständnis sollte man direkt aus dem Weg räumen: Influencer sein bedeutet, dass man in Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner vertraglich festgelegten Content produziert. Es gibt Vorgaben wie zum Beispiel Platzierung, Wording und Häufigkeit. Viele User auf Instagram z.B. verwechseln dies mit dem Zeigen von Produkten vor einer Kulisse. Es gibt viele Webseiten bei denen man sich registrieren kann und man dort kostenlos Produkte zugeschickt bekommt. Als Produkttester sucht man sich eine geeignete Kulisse, macht einen Beitrag darüber, verlinkt den Anbieter und fertig. Mehr gibt es in der Regel dafür nicht. Im Endeffekt ist dies der gleiche Werbeeffekt, den wir mit dem Tragen von Markenkleidung erreichen: Awareness durch Konsum.

Ein Influencer hingegen ist enger mit dem Produkt verknüpft und auch vertraglich gebunden für einen Zeitraum etwas zu produzieren. Dabei ist die kreative Arbeit mit dem Produkt die große Herausforderung, die dann dem Influencer überlassen wird. Stefan Andter ist als Freizeitpark Traveller daher im Austausch mit seinen Kooperationspartnern und erstellt authentischen und nachvollziehbaren Content. Er möchte vor allem Tipps & Tricks mitgeben, die den Besuch angenehmer gestalten sollen. Kulinarische Empfehlungen, Übernachtungsmöglichkeiten oder besondere Attraktionen, die man mal ausprobieren sollte. Das ist das Konzept hinter Freizeitpark Traveller. Als Blogger schreibt er auf seiner Webseite zudem Berichte über seine Aufenthalte. Und da haben wir direkt die nächste Werbefläche: Blogger!

Es macht für seine Freizeitattraktion durchaus Sinn einige Blogger, die der Zielgruppe ähneln, zu kontaktieren und zu bestimmten Events einzuladen. Neue Attraktionen testen, neue Produkte probieren – die Vorteile hier sind für zwei Punkte relevant: Marketing und Operations. Das Marketing kann die Reichweite der Blogger nutzen, um seine Message zu transportieren und Operations hat die Möglichkeit z.B. Fahrgeschäfte oder Shows vor dem öffentlichen Betrieb zu testen und Feedback zu bekommen. Wie sehr das unterschätzt wurde durfte ich selber während meiner Zeit im Legoland Malaysia erleben. Dort wurden regelmäßig Familien- und Muttiblogger eingeladen, die zusammen mit den Mitarbeitern neue Bereiche ausgetestet haben. Das Feedback war immer durchaus positiv und alle Abläufe konnten vor der ersten öffentlichen in Betriebe abgestimmt werden. Die Resonanz war tatsächlich so groß, dass dieser Blogs von internationalen Gästen gelesen wurden sind.

Fazit

Hast du keine sozialen Medien für deine Freizeitattraktion? Dann wird es Zeit! Das wichtigste ist: Ausprobieren und machen. Theoretisch kann man nichts falsch machen, man sollte nur direkt einsteigen und regelmäßig etwas posten, damit man sich die Reichweite aufbauen kann. Und wenn du schon lange im Tagesgeschäft bist und dir mit dem Marketing Gedanken machst, wie man seine Marke weiter ausbauen kann: Blogger! Suche Blogs die deine Zielgruppe ansprechen, Blogs mit denen ihr Berührungspunkte habt und schreibt diese an. Die Bloggerinnen und Blogger, wie auch Stefan Andter, schreiben gerne in ihren Blogs über das Erlebte und machen allein dadurch kostenfreie Werbung für deine Freizeitattraktion.

Shownotes

Zur Folge