#056 – Time Ride – Im Interview mit Jonas Rothe

Dank gut entwickelter Technologien und günstigen Umsetzungsmöglichkeiten ist „the sky the limit“, wenn es um surreale oder fiktionale Erlebnisse geht. Der Flug ins Weltall dank der Flugsimulation schon seit Jahrzehnten ein Dauerbrenner in diversen Freizeitparks. Aber wie geht es weiter?

Eine sehr effektive Umsetzung einer, wie ihr mittlerweile von mir gewöhnt seid, großartigen Technik (=VR) ist die pädagogische Unterhaltung und Begegnung mit der Geschichte. Edutainment ist zwar in den Museen der moderne angekommen, aber oft fehlt es an Expertise und Mut. Plus: Museen sind in sehr behördlichen Strukturen gefangen. Jonas Rothe hat aber erkannt, dass das Potential in VR noch unterschätzt wird. Zumindest als reines Werkzeug und Mittel zum Storytelling. Seit Oktober 2017 findet man die erste Zeitreisemöglichkeit in das Köln der Vergangenheit. Das Konzept von Time Ride ist eine Mischung aus historischer, digitaler Wiederherstellung der Stadt, verbunden mit unterhaltsamen Elementen. So Fährt man in Köln mit einer Straßenbahn durch das Jahr 1926 und erlebt die goldenen Zeiten, geführt durch einen Straßenbahnfahrer. Unterwegs trifft man auf diverse Charaktere, die ihre Geschichten erzählen. Den Einstieg in das Erlebnis erlebt man durch weitere mediale Inhalte und Ausstellungsräume, die mit dem VR Erlebnis als Finale abgerundet werden.

Mittlerweile gibt es 5 Standorte von Time Ride in Deutschland, sowie mobile Geräte unter dem Titel „Time Ride Go“, mit denen man besondere Stadtführungen erleben kann. Im Interview erzählt Jonas Rothe von der Idee zu Time Ride, der Umsetzung und den spannenden Learnings, die auf dieser spannenden unternehmerischen Reise seit 2016 gemacht worden sind.

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#055 – Onboarding

Einen neuen Job anzufangen hat immer etwas aufregendes. Neue Umgebung, neue Kolleg:innen, neue Aufgaben. Spannender Neuanfang. Aber solche Zeiten können auch anstrengend sein, wenn man etwas schüchtern ist, der Alltag hektisch und die Einarbeitung vielleicht gar nicht zielführend. Hier entscheidet sich für beide Seiten: Wir das was mit uns? Eine schlechte Einarbeitung kann zu schlechten Ergebnissen führen. Unmotivierte Mitarbeitende, zielloses Arbeiten bis hin zur Kündigung. Dies lässt sich durch ein gescheites Onboarding auffangen. Um es ordentlich zu halten, habe ich das Onboarding in drei Kategorien unterteilt.

Welcome

Das Onboarding beginnt mit einem kleinen Zeh schon im Recruitment. Je nach Interviewart kann man hier Teile des Onboardings schon einfließen lassen. Onboarding ist vergleichbar mit dem Einchecken in einem Hotel. Ein bevorstehendes Ereignis (Übernachtung, neuer Job) wird durch HR eingeleitet und zusammen mit den Leitungen durchgeführt, damit die Gäste/Mitarbeitenden alle wichtigen Prozesse durchführen (Vertragsinformationen, Vertrag unterschreiben, Unterweisungen) und Informationen erhalten. Das Willkommen ist dabei ein wichtiger Part. Ein erstes großes Hallo kann man veranstalten, wenn man die Zustimmung zur Einstellung übermittelt. Im besten Falle persönlich oder sogar in Persona. Eine schöne Mail mit weiteren Informationen und einem guten Design würde es im Notfall auch erledigen. Hier fehlt jedoch die persönliche Note. Bei der Vertragsunterzeichnung, falls diese vor Ort passieren sollte, sollte dies in einer einladenden Umgebung sein, nettes Gespräch (Zeit nehmen!) und vielleicht den einen oder anderen schon vorstellen. Ein Gefühl von Team macht hier Eindruck. Während dieser Gelegenheit kann man ein Willkommenspaket überreichen, wie z.B. die Dienstkleidung, Namensschild, Mitarbeiterausweis und sonstige Goodies, die man auf dem Weg mitgibt. Der vollbepackte Neuling geht nun nach Hause und hat allerlei Dinge, um sich auf den ersten Tag zu freuen.

Training

Zu wenig Budget, zu wenig Zeit. Das sind oft die Ausflüchte, die man hört, wenn es um Trainings geht. Dabei ist die Lernphase in den ersten Monaten das wichtigste. Während dieser Zeit versucht man Ängste, Zweifel und Wissenslücken zu beseitigen, damit man hoch motivierte und bestens informierte Mitarbeiter:innen hat. Bevor die eigentliche Arbeit losgeht, sollte man mit den Grundlagen Trainings anfangen. In dieser Einarbeitung lernt man in einem mehrschichtigen Trainingsangebot die neue Firma und die Kultur kennen, lernt die wichtigsten Leute kennen und bekommt wichtige Werkzeuge mit auf dem Weg, die man im täglichen Arbeiten einsetzen kann. Brand, Quality und Safety sind die Grundpfeiler für das Training und das Team sollte hierbei im Mittelpunkt stehen. Der große Vorteil an diesem ersten Teambuilding ist, dass die New Hires allesamt auf einem gleichen Level sind und man die ersten Kontakte knüpfen kann. Man ist nicht allein ;)

Ist das Training abgeschlossen geht es um das „On the job“ Training. Man lernt während des Arbeitens seine Aufgaben, die Prozesse und seine Möglichkeiten kennen. Hier wird es jedoch schon schwieriger, denn je nach Vorgesetzten kann dieses Training unterschiedlich ablaufen. Leider gibt es immer noch sehr viele „Chefs“, die direkt viel Freiraum geben ohne klare Anweisungen oder eine schlechte Fehlerkultur in der Abteilung haben. Dadurch macht man die letzten Tage des Gruppentrainings direkt wieder weg und die verlorenen Zweifel des Neulings kommen wieder: Ist das hier das richtige? Empathie, Kommunikation und Feedback sind im „on the job“ Training unerlässlich, um sein neues Personal auf den Alltag einzustellen, aber auch die Sicherheit zu geben, dass man immer unterstützen kann, wenn es nötig ist.

Review

Kein Training der Welt ist hilfreich, wenn es dazu Feedback gibt. Viele Unternehmen gehen den Weg des 360° Feedbacks, welches die eigene Meinung abfragt, die Meinung von anderen und natürlich die des neuen Mitarbeitenden. Dies hilft zu verstehen, ob die Einarbeitung zur vollsten Zufriedenheit gelaufen ist. Fragen an den MA könnten sein: Wie lief die Einarbeitung? Ist etwas unklar formuliert worden bzw. Sind noch offene Fragen? Wo können wir uns verbessern? Was hättest du gerne in der Einarbeitung gehabt? Natürlich ist die Chance des Feedback geben wichtig, um hier offene Punkte sichtbar zu machen. Wir finden, dass deine Stärken in den Punkten … liegen. Gerne möchten wir dich in … Unterstützen. Weitere Trainings- oder Weiterbildungsmöglichkeiten lassen sich direkt mit anbieten, um die positive Absicht klar zu machen.

Was passiert danach?

Man lernt nie aus, sagt man ja immer so schön. Und das sollte gefördert werden. Mentorenprogramme, Open Door Policy und ein Weiterbildungsangebot helfen dabei, das Personal nicht nur motiviert zu halten, sondern auch sich selbst weiterzubilden. Auch externe Kurse können helfen, eigene Fähigkeiten auszubilden, die für den Betrieb vielleicht nicht auf den ersten Blick von nutzen sind, aber auf Dauer einen motivierten Mitarbeitenden zu haben, der immer sein bestes gibt. Dies sollte in regelmäßigen (jährlichen) Gesprächen besprochen und festgelegt werden. Jährliche Trainings und Auffrischungen (grad beim Thema Safety) sind auch sinnvoll und bieten eine Abwechslung zum täglichen Arbeitsalltag.

Eine sehr wackelige Zeit die ersten Monate. Aber mit den richtigen Werkzeugen, einem motivierendem Trainingsplan und guten Input kann man hier langjährige und top-motivierte Mitarbeiter:innen „heranzüchten“, die ihr Wissen an weitere neue MA weitergeben und so das Wissen und die Motiviation in der Firma halten.

Gerne unterstütze ich dich beim Ausbau deiner Onboarding und Trainingmaßnahmen. Zusammen analysieren wird dein bestehendes Angebot und erstellen Trainingskonzepte, um deine Employee Journey so aufregend und zielführend wie möglich zu gestalten. Kontaktiere mich für ein Erstgespräch -> contact@stefanburian.com

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#054 – Stadtmarketing – Im Interview mit Lars Büttner

Das Bewerben von Produkten und Attraktionen ist uns längst bekannt. Aber was, wenn man eine Stadt bewerben möchte? Stadtmarketing wird immer wichtiger, denn Tourismus bedeutet nicht nur die Leute in ferne Länder zu schicken, sondern auch den lokalen Tourismus anzukurbeln. Städte, Gesichter, Geschichten – Erlebnisse. Was genau hinterm Stadtmarketing steckt erklärt uns Lars Büttner, Leiter Touristik, bei Essen Marketing GmbH . Außerdem erfahren wir mehr über die Neuheit Essen 1887, welche als neuartige Mixed Reality Attraktion das Thema Stadtführungen ganz neu in Szene setzen wird.

Essen 1887 bietet eine spannende Zeitreise mit bekannten Essener Gesichtern (c) Essen Marketing GmbH

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#053 – Ride Safety

Wir tauchen mal wieder ab in die Welt der Sicherheit. Heute mit dem Fokus auf Fahrgeschäfte. Denn was man sich bei Fahrgeschäften vor Augen halten sollte: Es sind Maschinen, die mit viel Kraft und Energie bewegt werden. Dies kann Auswirkungen auf die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter:innen haben. Daher versucht man durch technische und personelle Maßnahmen diese Risiken einzugrenzen. Oft bietet der Hersteller von Haus aus Mechanismen an, die Anhand des Betriebsbuches erklärt werden. Zusätzlich kann man noch eigene Maßnahmen on Top anhand eines eigenen Regelwerks hinzufügen. Denn neben den techischen Gegebenheiten, wird es eventuell noch weitere Elemente geben, wie z.B. thematisierte Umgebungen, Mitarbeiterpositionen, etc. die es zu erläutern gilt.

Technische Maßnahmen

In erster Linie werden zusammen mit dem Hersteller und dem TÜV die Zutrittsbeschränkungen und Sicherheitsbestimmungen für ein Fahrgeschäft bestimmt und abgenommen. Diese Bestimmungen sind oft technischer Natur und beschäftigen sich mit der Steuerung, der Bedienung und den Notfallsystemen, So gibt es z.B. Totenmannschalter, die während der Bedienung durchgängig gedrückt sein müssen. Sobald Bediener:innen den Knopf loslassen kommt das Fahrgeschäft zum Stillstand. Dadurch wird gewährleistet, dass der Betrieb immer überwacht wird. Zusätzliche Magnetschlösser oder Kill-Switches können einen automatisierten Notstopp veranlassen, wenn der Fahrbereich des Rides betreten wird.

Personelle Maßnahmen

Neben den technischen Maßnahmen gilt es das Personal zu schulen. Anhand der vorhandenen Dokumentation und zusätzlichen Schulungsunterlagen wird neues und bestehendes Personal auf alle sicherheitsrelevanten und operativen Abläufe geschult. Ein Quiz oder Test überprüft das gelernte Wissen und unterstreicht, neben der Praxis, die Ernsthaftigkeit solcher Themen. Es gibt Parks die händigen Fahrgeschäftsführerscheine aus, um den gesamten Aspekt mehr Wertigkeit zu verleihen. Nur gelernte Mitarbeiter:innen dürfen die Attraktionen betreiben, neues Personal sollte mit erfahrenen Mitarbeiter:innen zusammenarbeiten, zwecks Wissenstransfer. Wie schon erwähnt: Es geht hier um schweres Gerät, daher sollte hier die bestmögliche Schulung erfahren werden, um Risiken zu minimieren.

Guest Experience

Was oft an Rides zu Diskussionen führt sind Größen- und Altersbeschränkungen. Manchmal sind es nur wenigen Centimeter oder ein paar Tage bis zum 5. Geburtstag, die einem die Fahrt verwehren. Dennoch gilt: Auch nur wenige CM unter einer Mindestgrößte ist UNTER einer Mindestgröße. Solche Anforderungen dürfen nicht unterschritten werden. Als Mitarbeiter:in gilt hier: Höflich und bestimmt bleiben. Da es meistens kleinere Menschen betrifft gerne direkt mit diesen Sprechen. In den meisten Fällen sind sie verständnisvoller als die Erwachsenen. Zeigt alternativen auf, erklärt warum man nicht mitfahren darf und wünscht noch viel Spaß. Bei größeren Diskussionen würde ich persönlich direkt auf den Teamleiter oder Schichtleiter verweisen. Eine weitere unangenehme Situation tritt bei größeren Menschen auf, die bedingt durch ihren Körperbau Bügel nicht schließen können. Meiner Meinung nach macht es Walibi Holland hier sehr gut und nimmt betroffene Personen an die Seite, um die die Situation zu erklären. Daraufhin bietet man Alternativen an, welche Man nutzen könnte, samt Exit Pass. Böse Zungen würden direkt auf den Testsitz verweisen, wobei man hier anmerken sollte, dass diese oft anders gebaut sind bzw. Die Züge durch den regelmäßigen Betrieb sich vom Testsitz unterscheiden. Es reichen kleinere Unterschiede, z.B. dass der Bügel leicht versetzt ist, dass jemand mit vielleicht zu langen Beinen oder einem kräftigerem Oberkörper nicht mehr in die Achterbahn passt. Verständnisvoll und emphatisch drauf reagieren – nicht die Person sein, die mit Fingern auf Leuten zeigt!

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#052 – Young Professionals: Matthias Wittwer

Wahrscheinlich hast du Matthias schon mal gesehen. Oft sieht man ihn als Teil des YouTube Kanals Meine Achterbahn Welt durch das Bild laufen. Matthias hält sich aber nicht nur dort im Hintergrund auf bzw. mischt auf den sozialen Medien mit – er ist ein aufstrebender Young Professional. Er studiert Attractions & Themepark Management an der Universität in Breda, welche mit größeren europäischen Parks kooperiert. Dadurch besteht die Möglichkeit viele operative und erlebnisorientierte Themen zu erlernen, welche anhand von Projekten umgesetzt werden. Matthias erzählt von seinem Fan-sein, dem Schritt zum Studium und seinen Erfahrungen, die er seit dem her machen konnte. Für mehr Informationen rund um Matthias Wittwer: Links in den Shownotes. Ich hatte sehr viel Freude mit Matthias über diverse Themen fachsimpeln zu können und bin mir sicher, dass man seinen Namen innerhalb der Freizeitindustrie in Zukunft noch öfters hören wird.

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#051 – Recruitment & Employer Branding – Im Interview mit Ulrike Dahl

Karls liebt dich. Und das merkt man, da man von Ulrikes Spirit und Engagement direkt mitgenommen wird. Denn sie liebt das was sie tut! Und sie liebt vor allem die Menschen mit denen sie zusammen arbeitet bzw. einstellt. Als Personalleiterin ist Ulrike Dahl Teil von Karls und lebt das rote Erdbeerleben bis in die Haarspitzen. Wir unterhalten uns über innovative Möglichkeiten des Recruitments und darüber, wie wichtig Employer Branding ist.

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#050 – Jubiläumsfolge

Oh was für ein Jahr, was für eine Fahrt!

Howto Freizeitpark feiert die 50. Folge. Dies muss natürlich gebührend gefeiert werden. Deswegen habe ich mir für diese Folge überlegt, einen Livestream auf YouTube zu machen. Wie aber sehr schnell in der Folge feststellen werdet hat das leider nicht ganz so gut funktioniert, so dass ich sehr schnell auf Instagram ausweichen musste. Nichts desto trotz gibt es hier die komplette und ungeschnittenaufnahme dieses Livestreams. Was erwartet euch? Diese Folge ist ein kleines Sammelsurium an verschiedensten kleinen Themen, sowie Rückblicken und auch Fragen aus der community. An dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön an alle treuen Zuhörer Ihnen, die regelmäßig einschalten und auch immer wieder Feedback über Instagram oder Twitter geben. Viel Spaß beim zu hören.

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#049 – Anfahrt Zufahrt Abfahrt

Ich würde mal behaupten, dass es keinen größeren Stressfaktor gibt als die an und Abreise zu einer Freizeit Attraktion. Meistens sind es unvorhergesehene Dinge, wie zum Beispiel Stau oder eine Reifenpanne, die dazu führen dass der geplante Unterhalt Same Freizeit Urlaub nicht so verläuft wie geplant. Aber was tun? Wir schauen uns das Thema an zu und Abfahrt noch mal genauer an und ich gebe die Tipps und Tricks wie man diese Bereiche doch noch beeinflussen kann.Ich würde mal behaupten, dass es keinen größeren Stressfaktor gibt als die an und Abreise zu einer Freizeit Attraktion. Meistens sind es unvorhergesehene Dinge, wie zum Beispiel Stau oder eine Reifenpanne, die dazu führen dass der geplante Unterhalt Same Freizeit Urlaub nicht so verläuft wie geplant. Aber was tun? Wir schauen uns das Thema an zu und Abfahrt noch mal genauer an und ich gebe die Tipps und Tricks wie man diese Bereiche doch noch beeinflussen kann.

Die Anfahrt

Natürlich kann man viele Faktoren meine Anfahrt nicht beeinflussen. Ist die Gruppe mit der man irgendwo hinfährt gut gelaunt? Ist das Fahrzeug mit dem man fährt vielleicht nicht mehr das neueste! Oder hat der Zug gleich mal wieder Verspätung? Diese Punkte kann man wirklich nicht beeinflussen und man kann nur hoffen dass hier an den Stellen alles so gut wie möglich verläuft. Was man aber tun kann, als Betreiberin, ist so viel Information Wie möglich vor ab an die Gäste zu kommunizieren. Dies lässt dich am einfachsten durch eine Anreisekategorie auf der Webseite lösen. Genauere Informationen zur Anfahrt mit PKW (welche Abfahrt sollte man vielleicht am besten?) oder auch dem ÖPNV (welche Haltestelle, welche Linien?) Spann man grafisch schön über die Webseite kommunizieren.

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#047 – Retailtainment

Sicherlich hast du diesen Begriff schon mal gehört. Eine Wortneuschöpfung die die Bereiche Retail und Entertainment zusammenbringt. Das schöne: Es gibt kein genaues Rezept und die Kreativität kann komplett ausgeschöpft werden. Der Nachteil: Die Implementierung kostet viel Arbeit und ein Umbau von bestehenden Retailkonzepten ins Retailtainment ist, je nach Unternehmen, nahezu unmöglich. Warum? Retail ist ein alte Schule und der Einzelhandel hat sich, bis auf das Design der Läden, kaum verändert. Strikte Hierarchien, alte Traditionen und altbackene KPIs hindern daran, den wichtigen Schritt in die Zukunft zu unternehmen. Dies ist auch einer der Gründe, warum alteingesessene Unternehmen (wie z.B. Karstadt) den Sprung ins neue Jahrtausend nicht überlebt haben. Wenn man sich vehement für neue Ideen verweigert und keinen Raum für Veränderungen lässt verliert man Kunden und fällt im Wettbewerb zurück.

Was Retailtainment im Kern möchte bringt Michael Morrison (Australian Centre for Retail Studies) gut auf den Punkt:

„Brand building is a combination of physical, functional, operational and psychological elements. Consumers will be willing to pay more for a brand if there is a perceived or actual added value from their experience of using the product or service.”[4]https://en.wikipedia.org/wiki/Retailtainment

Die Marke und das Produkt stehen im Mittelpunkt und alles drumherum macht die Produkte erlebbar. Man geht sogar noch einen Schritt weiter: Man partizipiert bei der Herstellung. Man setzt dem seine persönliche Note auf und erhöht dadurch den Wert. Kund:innen sind bereit mehr für Produkte oder Dienstleistungen zu zahlen, wenn der gefühlte oder tatsächliche Wert durch das Erlebnis gesteigert werden. So lässt sich das Zitat oben gut zusammenfassen.

Wie geht das jetzt genau?

Das Erlebnis kann verschiedene Facetten haben. Und es sollte natürlich zum Produkt und zur Marke passen. Das Erlebnis kann zum Beispiel in einem Flagship Store konzentriert werden. Diese Flagschiffe von Markenläden findet man oft in den Landeshauptstädten wieder, wo viel Touristenverkehr herrscht. Diese Stores bieten eine Experience, in der man die Marke neu erleben kann und exklusive Einblicke oder Produkte bekommt. So bietet LEGO in seinen Flagship Stores oft Modelle an, die es nur dort zu kaufen gibt. Der neueste Clou: in eine Art Passbild Automat kann man sein Portrait auf LEGO-Steinen drucken lassen und daheim nachbauen. Diese Starke Bindung mit der Marke ermöglicht eine höhere Aufenthaltsdauer und im besten Falle einen größeren Umsatz. Mindestens aber die „gute Zeit“, die man in solch einem Store hat führt dazu, dass man darüber erzählt und kostenlose Weiterempfehlungen ausspricht.

Das ultimative persönliche Erlebnis bietet Build-a-Bear Workshop. Schlicht gesprochen ist es ein Laden für Stoffiere. Was aber, wenn man sein eigenes Stofftier zusammenstellen kann. Man wählt die Hülle, Zubehör und Kleidung. Was aber, wenn man das Stofftier zum Leben erweckt und eine kleine Show inszeniert und so sein Stofftiert „zum Leben erweckt“. Und was wäre, wenn man am Ende das „soon to be“ Stoffier von der Käuferin „adoptiert“ wird? So war sicherlich das erste Brainstorming der Gründe zu dieser Idee. Hier wird aus dem schlichten Prozess der Stofftierbefüllung ein Happening mit Story gemacht. Und die Kinder haben es geliebt. Solche Einbindung von Storytelling können einen starken Bezug zur Marke aufbauen.

Man könnte noch viele weitere Beispiele aufführen, denn das Thema ist sehr weit gefasst. Es gibt Sportläden, die Kletterwände und Eiskammern zur Verfügung stellen, damit man Produkte direkt ausprobieren kann. Baumarktketten bieten Workshops an, um seine Skills zu verbessern und natürlich wieder zu kommen, um mehr zu kaufen. Oder man dreht richtig durch und baut einen Fake Supermarkt, mit Fake Produkten, die alle tatsächlich verkauft werden und baut eine Storyline mit Multidimensionalen Reisen an, die man durch Zufall (und durchschreiten der Kühlschränke) tatsächlich wahrnimmt. Retailtainment ist ein grobes Konzept, dass für jeden Bedarf angepasst werden kann und Kund:innen ein langfristiges Erlebnis mit einer langfristigen Bindung bietet.

Shopping und Technologie

Ein weiterer Faktor, warum Retailtainment so weit gefasst wird, ist der Einsatz von Technologien. Anhand von AR, VR und Mixed Reality Applikationen kann man vor dem Kauf direkt schauen, ob ein bestimmtes Möbelstück in mein Wohnzimmer passt (IKEA) oder mir die ausgesuchte Brille steht (Fielmann). Auch im Laden kann man Technologien vereinen und smarte Spiegel installieren, die einem Zusatzinformationen zu Produkten anbieten oder direkt ein Foto machen, welches man auf sozialen Kanälen teilen kann. Solche Phygital Solutions (Physisch und Digital kombiniert) bieten den großartigen Effekt, dass man im Hintergrund Daten sammeln kann, die zu einer verbesserten Experience führen können. Mit Hilfe von KI kann man Vorhersagen und Prognosen ermitteln, die den Verkauf und die Präsentation von Waren vereinfachen.

Kontaktlose Erlebnisse zählen ebenfalls zu den Ergebnissen des Retailtainment. Mittlerweile testet man sogar Shops, die komplett ohne Personal auskommen. Anhand von AI, Kameras und Sensoren werden Kund:innen in diesen Läden nachverfolgt, die dort alle nötigen Waren per App kaufen und den Laden direkt verlassen können. Diese Art von Convenience ist vor allem für den schnellen Einkauf gut, geht aber an der nachhaltigen vorbei. Trotzdem sollte man solche Trends im Auge behalten und beobachten, ob man Teile solcher Technologien in seinen Shops und Venues implantierend kann. Denn eines sollte man bedenken: Zwar werden wir als Konsument:innen immer bequemer und kommen schwerer aus dem Haus, jedoch mit den richtigen Anreizen (Convenience, Experience, Uniqueness) gehen wir gerne in einen physischen Shop. Aber nicht ohne unser Handy. Das ist immer dabei und könnte zum wichtigsten Werkzeug für unser Shoppingerlebnis werden.

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#046 – Gastronomie

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