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#060 – Kommunikation mit Gästen

Ein Gespräch mit den Gästen ist die einfachste und, für mich, schönste Art der Interaktion. Echter Austausch auf Augenhöhe, um die Experience komplett zu machen. Natürlich ist jeder Gast auch König:in, aber wir unterhalten uns auf Augenhöhe, denn wir sind beide zum gleichen Zweck hier: eine schöne Zeit zu haben! Welche Formen der Kommunikation gibt es eigentlich und welche sollte ich nutzen, um meine Besucher:innen besser zu erreichen?

In der analogen Welt gewinnt natürlich das persönliche Gespräch. Nichts ist ehrlicher und gibt direkter Feedback, als die Person gegenüber zu sehen und zu lesen. Aber neben diesem Gespräch lässt sich das ganze auch über Distanz bewältigen, via Telefon. Call Center sind hier gern gesehene Anlaufstellen für Besucher:innen, für generelle Anfragen oder auch Buchungen für Gruppen oder Übernachtungen. Digital gibt es die Möglichkeit über Kontaktformulare per Mail zu kommunizieren oder die Freizeitattraktion direkt per Mail zu kontaktieren. Jeder der viele Mails schreibt kennt aber das Problem: Per Mail lässt sich viel rein interpretieren und auch missverstehen. Hier ist Vorsicht geboten. Neue digitale Lösungen lassen die Kommunikation sogar auf das nötigste reduzieren und lösen auch gewisse Hemmschwellen. Freizeitattraktionen haben Whatsapp für sich entdeckt und kommunizieren z.B. die Nummer des Duty Managers (nicht die persönliche, sondern vom Diensthandy), damit man per Whatsapp Kontakt aufnehmen kann. Viele Apps beinhalten solche Chatfunktionen, um schnell sein Anliegen zu veräußern oder eine schnelle Rückmeldung auf eine kurze Frage zu bekommen.

Generell gilt auch hier: Nichts ist perfekt und nicht jede Lösung passt für jede Attraktion. Dennoch sollte man seine Kommunikationskanäle ständig im Auge behalten und verbessern, da sich die Art der Unterhaltung rasant ändert. Auch sollte man schauen, dass man seine Firmen- und Brandsprache in allen Wegen einpflegt, damit das Erlebnis ganzheitlich bleibt und man nicht durch eine unnötig bürokratische Mail oder Signatur total herausgerissen wird.

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Folge #003 – Die Reise der Besucher Spotify

Folge #008 – 5 Schritte für ein perfektes Beschwerdemanagement Spotify

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#059 – Synergien

Laut Oxford Languages bedeutet Synergie:

Energie, die für den Zusammenhalt und die gemeinsame Erfüllung von Aufgaben zur Verfügung steht

https://languages.oup.com/google-dictionary-de

Solche Bündelungen von Energien, in diesem Falle Expertise, wirtschaftliche Abläufe oder Prozesse, finden wir immer wieder. Klassiker ist die Kooperation von Coca Cola mit McDonalds. Obwohl es unterschiedliche Konzerne sind, arbeiten diese zusammen mit dem gemeinsamen Ziel in der Systemgastronomie die Nummer 1 zu sein. Coca Cola kann seine Getränke darüber hinaus nicht nur in Einzelhandel anbieten, sondern passend als Getränk in Menüs. Umgekehrt kann sich McDonalds auf seinen Kern, dem zubereiten von Speisen, konzentrieren. In der Freizeit finden wir ähnliche Synergien in unterschiedlichen Formen.

Sponsoring

„Diese Achterbahn wird präsentiert oder gesponsert von…“ – die einfachste Form des Sponsorings. Es werden untereinander Werbeflächen verkauft, um so deine Zielgruppe zu erweitern oder verstärkt zu bespielen. So wird Silverstar im Europa Park von Mercedes gesponsert oder die Hall of Football von Puma. Sponsoring hat viele Facetten und kann von der Namensnennung bis hin zur passenden Gestaltung reichen. Nicht umsonst ist Silverstar Silber lackiert. Zusätzlich bietet die Mercedes Benz Hall gleichzeitig Werbemöglichkeiten parat. Neu ist dies nicht. Epcot in Orlando ist der Ursprung des Sponsorings im großen Stile. Die meisten Rides haben einen nennenswerten Sponsor, der einen Showroom samt Büroflächen in den Pavillons zur Verfügung gestellt bekommt. Grenzen gibt es also nur bei den Budgets ;)

Kooperationen

Wenn man mehr als die Namensnennung möchte, kann man weitergehende Partnerschaften abschließen. Eine, meiner Meinung nach, sehr sinnvolle Kooperation ist die zwischen Europa Park und DM. Die Drogeriekette hat unterhalb des Euro Towers eine kleine Filiale in dem verschiedenste Hygieneartikel verkauft werden. Dieser zusätzliche Service für die Gäste hat den Vorteil, dass der Park nur die Fläche stellen muss, der Rest wird (je nach Vertrag) vom Vertragspartner übernommen. Keine zusätzlichen operativen Prozesse für die Freizeitattraktion und regelmäßige Einnahmen sind garantiert. Diese Art Kooperation kennen wir auch aus England. Das Outsourcing von F&B Einheiten war hier eine Zeitlang sehr beliebt. So gab es Burger King und Pizza Hut Filialen in einigen britischen Parks. Auch in Deutschland gibt es externe Gastro. Im Movie Park gibt es seit einigen Jahren schon eine Subway Filiale, am Ende des Hollywood Street Set.

Promotions

Die geringste Form sind Promotions, die eher als kurzfristige Marketing Kampagne verstanden werden können. Das sogenannte Couponing ist erst seit wenigen Jahren in Deutschland bekannt und wurde aus den USA und aus UK mitgebracht. Hier werden Rabattgutscheine in Form von Coupons über andere Medien gestreut. Klassisch sind die Kind frei Gutscheine auf den Müslipackungen oder auch auf Getränkeflaschen. Der Vorteil von Promotions liegt in dem schnellen Einsatz und der Generierung von vielen Touch Points. Je nach Produkt und Zielgruppe kann man so eine höhere Attention erreichen, aber der Eintritt muss proaktiv durch die Konsument:innen geschehen. Promotions können zudem gut getrackt werden, schnell kommt aber das Gefühl des Verramschens auf, wenn solche Aktionen zu breit gefasst werden. Kurze und zielgerichtete Aktionen können weniger besuchte Tage stärken, eine Garantie gibt es hierfür aber nicht.

Fazit

Synergien zu finden ist an sich nicht schwer, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht. Oft fehlt es jedoch an Kreativität, wenn es um eine geeignete Partnerschaft geht. Wichtig bei allen Synergien ist: beide Partner sollten die gleichen Werte und Ziele verfolgen und sich darin ergänzen. Partnerschaften mit fragwürdigen Firmen, wie zuletzt mit Gazprom (Europa Park und Schalke 04), können ein kritisches Bild auf den gesponserten werfen.

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#056 – 3 Stellschrauben mit großer Wirkung

Es glüht der Kopf, wenn man sich über Problemlösungen Gedanken machen soll. Wie viel Zeit und Geld investieren wir? Müssen Handwerker:innen bestellt werden? Ist die Konzernzentrale informiert? Lösungsansätze kennen nach oben hin keine Grenzen. Aber, entschuldigt das Klischee: Das muss nicht sein! In meinen Beratungen sehe ich, dass sich Betriber:innen große Gedanken machen, um die bestmögliche Experience zu bieten. Dabei übersieht man oft die Kleinigkeiten. Ein kleiner Schritt zurück fehlt, um das offensichtliche zu sehen. Ich präsentiere euch drei kleine Stellschrauben, die ihr sicher schon mal im Kopf hattet, aber dann in der Lösungsfindung weitergelaufen seid. Und das Beste: Es kostet wenig bis gar nichts, diese Stellschrauben zu verändern.

Location, Location, Location

Wo steht was und wo steht wer? Zwei wichtige Fragen, die viel ausmachen können. Eines meiner liebsten Beispiele hierfür ist, neben dem Schilderwald, der Ort für Umfrageterminals. Oft werden diese seitlich platziert, zwischen anderen Automaten, schlecht beleuchtet. Ein großes (unbeleuchtetes) Schild fragt nach deiner Meinung, direkt da drüber. Man kann an diesem Beispiel nachvollziehen, ob die Location passt, denn man hat sofort die Auswirkungen anhand der Umfragezahlen. Gibt es eine perfekte Lösung? Sicherlich nicht, aber man kann die Situation angenehmer gestalten. Sichtbar platziert mit etwas Platz drumherum und gut beleuchtet steigert man deutlich die Chancen, dass mehr Besucher:innen darauf aufmerksam werden. Auch sehr gut messbar im Shop die Platzierung von Produkten (Stichwort: Verkaufspsychologie). Welche Produkte sind z.B. auf Kinderhöhe platziert und somit gut erreichbar? Gibt es eine Preisstaffelung an den Verkaufsflächen, damit alle Produkte gut sortiert nachvollziehbar sind? Auch der Foto Shop ist anfällig für schlechte Locations. Im Idealfall sind die Monitore mit den Fotos so platziert, dass man frontal darauf zuläuft und kein Weg darauf vorbei führt. Wenn dann noch die Verkaufstheke unmittelbar in der Nähe (vielleicht sogar direkt drunter) ist, ist der Verkauf deutlich einfacher. Muss man dahingegen noch einen Umweg in Kauf nehmen, kann es passieren, dass man sich währenddessen umentscheidet. Platzierung ist ein unschlagbar wichtiger Faktor, der mit wenig Aufwand Verkaufszahlen verändern kann. Und auch operativ, durch sinnhafte Platzierung von Mitarbeitenden, kann man direkt auf das Tagesgeschäft Einfluss nehmen. Wenn also die Frage aufkommt: Warum funktioniert XYZ nicht so gut, sollte man zuerst drüber nachdenken: Wie ist die Platzierung?

Weniger ist mehr

Sind eure Bereiche tapeziert mit Informationstafeln? Der deutsche Schilderwald greift um sich und verschlingt alle Aufmerksamkeit deiner Besucher:innen. Es ist nachvollziehbar, dass man so viel wie möglich mit den Gästen kommunizieren möchte, aber die Aufmerksamkeitsspannen sind nicht unendlich. Kurze, knappe Sätze oder direkt auf Piktogramme umsteigen. Dies gilt auch für In-house Werbung für Upsales oder Kombitickets. Wird man überladen UND zusätzlich noch aktiv angesprochen, kann es zur Reizüberflutung kommen. Gezielter Einsatz von Bannern oder Störern kann ausreichen. Und kombiniert mit dem ersten Punkt, der Location, entlastet man die Augen für alle Beteiligten.

Das gleiche gilt auch für Mitarbeiter:innen. Here – i said it! Eigentlich bin ich dafür, dass viele Mitarbeitende eine gute Experience ausmachen – sofern alle Köpfe auch einen Purpose haben. Wenn wir dann unsere Bedarfsplanung anschauen stellen wir fest, dass es nicht immer nur volle Tage gibt. An den „saure Gurken“ Tagen stehen Mitarbeitende fast gelangweilt an den Fahrgeschäften und wissen nichts mit sich anzufangen. Kein Purpose, keine Performance. Macht es Sinn, an einem leeren Tag einen Einlasshelfer an der Warteschlange zu haben? Man sollte sich hier sehr bewusst dafür entscheiden, ruhigere Tage zu entlasten und auf das qualitative Minimum runterzufahren. Was ist das qualitative Minimum? Die Maximalbesetzung besteht aus der maximalen Kopfzahl, die man pro Position haben kann. Die Minimalbesetzung erklärt sich von selbst. Das qualitative Minimum sollte der eigens angesetzte Anspruch sein, mit dem man eine Fahrattraktion oder Show betreiben möchte. Hier könnte man die MA an einer Großachterbahn zählen, die die Gäste an die Gates zuweisen. Theoretisch könnte man diese Positionen auch weg lassen, aber es macht für die Abfertigung / Kapazität Sinn, diese Position aufrecht zu erhalten.

Erleuchtung!

Licht und Beleuchtung haben mehr Auswirkungen als optisches Beiwerk zu sein. Eine zielgerichtete Beleuchtung kann den Fokus der Gäste lenken. So laufen Besucher:innen in der Regel hellbeleuchtete Pfade eher entlang, als dunkle Wege. Hinweistafeln, Schilder oder Informationen haben mehr Ausdrucksstärke, wenn diese lesbar und deutlich belichtet sind. Oft kann eine kleine Drehung oder Bewegung der Spots / Lampen wunder bewirken. Daher schaue dich in deiner Freizeitattraktion genau um und beobachte, wie sich das Verhalt deiner Gäste verändert, wenn du das Licht veränderst. Vielleicht wirft ein ganz neues Licht auf deine Verkaufszahlen?

Fazit

Es ist kein Hexenwerk kleine Stellschrauben zu bewegen, man muss diese jedoch finden. Daher nimmt euch etwas Zeit, geht einen Schritt zurück und probiert aus. Seid mutig und macht kleine Veränderung und beobachtet diese. In einigen Bereichen, wie z.B. Retail, habt ihr zudem noch Kennzahlen, an denen ihr prüfen könnt, ob es Veränderungen durch das Anpassen der oben genannten Punkte gegeben habt. Gerne unterstütze ich dich bei dem Finden und Verändern dieser Stellschrauben. Vereinbare jetzt einen Termin mit mir -> contact@stefanburian.com

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#056 – Time Ride – Im Interview mit Jonas Rothe

Dank gut entwickelter Technologien und günstigen Umsetzungsmöglichkeiten ist „the sky the limit“, wenn es um surreale oder fiktionale Erlebnisse geht. Der Flug ins Weltall dank der Flugsimulation schon seit Jahrzehnten ein Dauerbrenner in diversen Freizeitparks. Aber wie geht es weiter?

Eine sehr effektive Umsetzung einer, wie ihr mittlerweile von mir gewöhnt seid, großartigen Technik (=VR) ist die pädagogische Unterhaltung und Begegnung mit der Geschichte. Edutainment ist zwar in den Museen der moderne angekommen, aber oft fehlt es an Expertise und Mut. Plus: Museen sind in sehr behördlichen Strukturen gefangen. Jonas Rothe hat aber erkannt, dass das Potential in VR noch unterschätzt wird. Zumindest als reines Werkzeug und Mittel zum Storytelling. Seit Oktober 2017 findet man die erste Zeitreisemöglichkeit in das Köln der Vergangenheit. Das Konzept von Time Ride ist eine Mischung aus historischer, digitaler Wiederherstellung der Stadt, verbunden mit unterhaltsamen Elementen. So Fährt man in Köln mit einer Straßenbahn durch das Jahr 1926 und erlebt die goldenen Zeiten, geführt durch einen Straßenbahnfahrer. Unterwegs trifft man auf diverse Charaktere, die ihre Geschichten erzählen. Den Einstieg in das Erlebnis erlebt man durch weitere mediale Inhalte und Ausstellungsräume, die mit dem VR Erlebnis als Finale abgerundet werden.

Mittlerweile gibt es 5 Standorte von Time Ride in Deutschland, sowie mobile Geräte unter dem Titel „Time Ride Go“, mit denen man besondere Stadtführungen erleben kann. Im Interview erzählt Jonas Rothe von der Idee zu Time Ride, der Umsetzung und den spannenden Learnings, die auf dieser spannenden unternehmerischen Reise seit 2016 gemacht worden sind.

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Webseite Time Ride

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#054 – Stadtmarketing – Im Interview mit Lars Büttner

Das Bewerben von Produkten und Attraktionen ist uns längst bekannt. Aber was, wenn man eine Stadt bewerben möchte? Stadtmarketing wird immer wichtiger, denn Tourismus bedeutet nicht nur die Leute in ferne Länder zu schicken, sondern auch den lokalen Tourismus anzukurbeln. Städte, Gesichter, Geschichten – Erlebnisse. Was genau hinterm Stadtmarketing steckt erklärt uns Lars Büttner, Leiter Touristik, bei Essen Marketing GmbH . Außerdem erfahren wir mehr über die Neuheit Essen 1887, welche als neuartige Mixed Reality Attraktion das Thema Stadtführungen ganz neu in Szene setzen wird.

Essen 1887 bietet eine spannende Zeitreise mit bekannten Essener Gesichtern (c) Essen Marketing GmbH

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#045 – Exklusive Veranstaltungen

#041 – Mystery Visitor

Sie arbeiten in der Regel im Verborgenen. Geheim und getarnt infiltrieren Sie unsere Freizeitattraktion. Sie stellen komische Fragen, nehmen alles unter die Lupe und am Ende kommt die große Überraschung!

In der neuen Folge wird es mysteriös! Denn wir sprechen über eine besondere Art der Qualitätskontrolle. Importiert aus den Vereinigten Staaten ist der Mystery Visitor mittlerweile ein gängiges Werkzeug zum Messen der Qualität in deiner Freizeitattraktionen. Was genau ist ein Mystery Visitor und was macht dieser eigentlich?

Der Mystery Visitor, oder auch Mystery Shopper oder Mystery Customer, ist ein von Extern beauftragter Besucher, der anhand eines bestimmten Fragebogens deine Freizeitattraktionen inspiziert. Anhand dieses Fragebogens werden bestimmte Kriterien abgefragt und geprüft. Die Prüfung sieht so aus, dass bestimmte Punkte in deiner Freizeitattraktionen mit Ja oder Nein beantwortet werden oder auch mit einem Punktesystem bewertet werden können. Anhand dieser Bewertung entsteht am Ende ein Gesamtergebnis. Dieses kann in Punkten oder auch in Prozent ausgegeben werden. Und damit hat der Mystery Visitor deine Freizeit Attraktion bewertet.

Nutzen

Gerade in konzerngesteuerten Freizeitunternehmen, die zum Beispiel mehrere Filialen oder Standorte besitzen, macht es Sinn einen Mystery Visitor einzusetzen. Denn neben der Qualitätsmessung ist der Mystery Visitor auch dafür zuständig zu schauen, ob der Brand / die Marke nach den Firmenvorgaben an allen Standorten gleichermaßen umgesetzt ist. Dazu zählen typische Dinge wie Brand Sprache, Brand Identity oder auch Staff Engagement. Anhand der Ergebnisse dieser Überprüfungen können Konzerne schauen wie gut sich die einzelnen Filialen innerhalb des Unternehmens bewegen.

Diese externe Beobachtung beziehungsweise Überprüfung deiner Freizeit Attraktion hat natürlich den Vorteil, dass man einen unverblümt einen Blick auf deine Attraktion bekommt. Natürlich stammen die Vorgaben für den Fragebogen von dir beziehungsweise deiner Konzern beziehungsweise Geschäftsführung, jedoch sind diese Bewertungen eine gute Momentaufnahme, um eventuelle Schwachstellen in deiner Attraktion ausfindig zu machen. Der große Nachteil ist jedoch, dass diese Mystery Visitor oft nicht sehr aussage kräftig sind. Wie schon erwähnt handelt es sich hier um eine Momentaufnahme, die anhand aller vorliegenden Fakten eine Bewertung durchführt. Ich kann auch dazu führen, dass gerade an einem Tag wo vielleicht nicht vieles gut läuft, was Vor allem externen Faktoren zu zu schreiben wäre, dass dies mit in die Bewertung einfließt.

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#040 – Jahreskarten

Heutzutage ist es schon fast üblich, dass man in seiner Freizeitattraktion mit guten Angeboten lockt: „Schon nach dem zweiten Besuch lohnt es sich! Lassen Sie jetzt den Eintrittspreis auf die Jahreskarte anrechnen!“. Jahreskarten oder Clubkarten sind ein Bestandteil des Ticketangebots und sollen vor allem Wiederholungsbesucher und Fans an die Freizeitattraktion binden. Eine klassische Kundenbindungsmaßnahmen.

Warum Jahreskarten?

Jahreskarten bieten die perfekte Möglichkeit eine persönliche Bindung mit den Besucher*innen herzustellen. Es lockt nicht nur Wiederholungsbesucher an, sondern bietet gleichzeitig die Möglichkeit durch besondere und exklusive Angebote ein enges Verhältnis zu erschaffen. Durch diese Exklusivität und die Vorteile der Karte hat man das Gefühl etwas besonderes zu sein. Neben der personalisierten Karte mit seinem eigenen darauf, versteht sich. Diese Karten können eine prima Ergänzung zum bestehenden Ticketshop sein und ermöglichen auch einen engeren Austausch mit den Fans durch regelmäßige Befragungen zum Beispiel.

Vorreiter ist und bleibt natürlich Disney. 1984 hat man im Magic Kingdom, Orlando, die ersten Annual Passes eingeführt und seit dem her sind die Pässe in allen Parks ein Premium Produkt für alle Disney Fans. In Deutschland war die Warner Bros. Movie World einer der ersten größeren Parks, die eine Jahreskarte angeboten hatten. Kurz darauf sind weitere Parks nachgezogen und es gibt in fast jeder Freizeitattraktion ein ebenwürdiges Angebot. Funcard, Club Karte, Season Pass. You name it, they have it. Der große Unterschied bei den ganzen Pässen ist vor allem der Preis und der damit verbundene Wert. So starten Jahreskarten schon ab einem 1,5 fachen Eintrittspreis bis hin zum Premium Produkt von 4,5 fachen Preisen. Wenn ich einen Eintrittspreis von 50€ verlange, kann es sein, dass ich mit 75€ günstig ins Rennen gehe und die Familien ansprechen möchte oder ich habe ein größeres Gesamtpaket im Pass inkludiert mit einem schätzbarem Warenwert dahinter, dann kostet der Pass gerne 225€. Die Frage ist: Wen möchte ich ansprechen? Mein Lieblingsbeispiel für Basic-Jahreskarten sind die Tierparks. Öffentliche Anlagen gefördert durch die Kommunen und Länder haben generell einen günstigeren Eintritt. Die Jahreskarten zielen hier auf junge Familien und Menschen ab, die hier zusammen ihre Freizeit verbringen möchten. Daher ist der Preis entsprechend niedrig und den Preis der Karte hat man schnell eingeholt. Premiumprodukte sind oft in größeren Paketen geschnürt mit vielen Rabatten, Zusatzleistungen und exklusiven Leistungen nur für Karteninhaber*innen.

Marketing vs. Operations

Oft wird die Jahreskarte als Marketingtool in den Parks ausgeschlachtet. Plakate, Banner und Sticker an jeder Kasse, an jeder möglichen Stelle. Man möchte natürlich den Mehrwert der Karte rausstellen und baut daher die Pässe in alle möglichen Betriebsabläufe mit ein. Gerade an den Kassen bietet sich das Upselling für Jahreskarten an. Gibt es Rabatte auf Merch und Essen, kann man bei jedem Kassiervorgang fragen, ob die Gäste eine Jahreskarte haben, damit man den Rabatt bekommt. Da platziert man direkt eine Zusatzleistung der Karte im Tagesgeschäft und kann direkt darauf aufmerksam machen, wie sehr sich eine solche Karte lohnen würde. Man muss hier aber abwägen (und leider wird dies nicht oft getan), wie oft man diese Frage einbaut und man tiefer ins Gespräch geht. Denn dies geht immer auf Kosten der Kapazität und führt im schlimmsten Falle zu Unmut, wenn das Bestellen der Pommes zum längeren Akt wird. Marketing und Operations müssen hier sehr eng zusammenarbeiten, damit die Jahreskarten a) gut verkauft werden und b) an jeder Stelle präsent sind. Dies kann nur gelingen, wenn man ein gutes Marketingkonzept hat und den Mitarbeiter*innen erklärt, welche Rolle diese Produkte im täglichen Geschäft spielen.

Fazit

Ein zweischneidiges Schwert zwischen Massenware und Premiumprodukt. In erster Linie schaut man sich jedoch die Zielgruppe an, die man ansprechen möchte. Daraufhin überlegt man sich, ob man auf die Masse zielt und viele Personen wie möglich reinholen möchte (und sich eventuell sogar die Tagesbesucher*innen madig macht) oder man ein Premiumprodukt mit vielen Leistungen anbietet, welches im Volumen nicht viel ausmacht, aber die loyalen Wiederholungsbesucher*innen immer wieder in die Attraktion lockt.

Es gibt hier m.M.n. kein genaues Urteil. Fakt ist: Die Jahreskarte ergänzt das Produktportfolio sinnvoll und kann, wenn gut eingesetzt und nicht omnipräsent, einen Mehrwert für die treuen Fans bieten. Dies sichert zusätzlich einen kleinen Puffer an Volumen für besucherschwache Tage, an denen man oft mit Jahreskartenbesitzern aus der näheren Region rechnen kann.

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#026 – Saisonale Events

Weihnachten, Wintertraum, Winterzauber, Holiday Bricktacular – Feste sind da um gefeiert zu werden. Jeder auf seine eigene Art. Saisonale Events sind nicht nur durch Halloween in den Freizeitattraktionen sehr beliebt, sondern auch seit einige Freizeitparks ihre Winteröffnung unter dem Deckmantel der Feiertage und der kalten Jahreszeit präsentieren. In dieser kleinen, letzten regulären Folge für 2020 werfen wir gemeinsam ein Blick auf saisonale Events.

Saisonale Events

Neben den Klassikern Weihnachten und Halloween gibt es noch eine große Bandbreite an saisonalen Events, die man in seiner Freizeitattraktion veranstalten kann. Dabei ist man nicht nur an Feiertage gebunden oder deren Variation. Im LEGOLAND Malaysia z.B. wurde durch die kulturelle Vielfalt im Land nicht nur Halloween und ein Winterfest (bei 30°C) zelebriert, sondern auch die großen religiösen Feiertage, wie z.B. die Fastenzeit, das Lichterfest oder das chinesische Neujahr. Solche Feiertage bieten sich an mit der lokalen Kultur zu verbinden und zu feiern. Es bietet sich natürlich nicht jeder Feiertag an und man sollte darauf achten, dass man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnt.

Es muss aber nicht immer etwas offizielles sein. Man kann auch seine eigenen wiederkehrenden Events auf die Beine stellen. So wie z.B. mit dem Festival der Lichter im Phantasialand oder der Sieben-Meilen-Sommer im niederländischen De Efteling. Viele große Freizeitparks haben sich über Jahre hinweg regelmäßige Events außerhalb dieser Muster etabliert und passend zur Marke ins Leben gerufen. So feiert der Movie Park Germany seit einigen wenigen Jahren seine Cosplay Tage oder das LEGOLAND Deutschland seine langen Sommernächte. Solche saisonalen Events haben den Vorteil, dass die Freizeitattraktion nicht jeden Tag gleich ist. Für Wiederholungsbesucher und Jahreskartenbesitzer ein großartiger Mehrwert. Wenn man jedoch großen Umsatz und ein Besucherplus einfahren will sollte man einen langen Atem mitbringen und groß Werbung dafür machen. Feuerwerke oder zusätzliche Attraktionen bzw. Showpunkte (siehe die Konzertreihen im Tivoli Kopenhagen oder Liseberg) können sonst eher unentschlossene Besucher in die Anlagen locken.

Keine kurzfristige Lösung

In kleineren Freizeitattraktionen versucht man mit solchen kleinen saisonalen Events Besucher und Umsatz zu generieren. Viele Marketingverantwortlichen sehen in solchen Veranstaltungen DIE Lösung, um z.B. eine Schlechtwetterphase zu überbrücken. Aber kann das klappen? Gerade bei Indoor Attraktionen sind die Sommertage immer kritisch, da die Besucher lieber an die frische Luft möchten. Um in dieser Zeit die Besucher in die Hallen zu holen muss man schon viel Geld und Zeit in die Hand nehmen, damit das wirkt. Ein Stempelpfad mit einem Maltisch ist keine Lösung! (Es ist auch kein Event …)

Mehrwerte schaffen durch kleinere Add-Ons, wie einer Quiz-Rallye, ist für Wiederholungsbesucher sicherlich spannend, aber die zahlenden Gäste die man ranholen möchte holt man damit nicht ab. Ein Event könnte z.B. eine Kooperation mit einer IP sein, exklusive Meet & Greets oder eine temporäre neue Attraktion. Solche Verbindungen kann man herstellen und können funktionieren, aber das Risiko ist in solchen Phasen des Jahres hoch und es ist keine kurzfristige Lösung, wenn man dies binnen weniger Tage oder Wochen ankündigt. Auch hier gilt: Ruhe bewahren, zeitig planen und ein qualitatives Erlebnis bieten!

Shownotes:

  • Kleine Reportage zum Festival der Lichter im Phantasialand

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#024 – Pressekonferenz

Wenn man eine neue Attraktion eröffnet oder ein Event feiert hat man häufig Pressekonferenzen, um diese Neuheiten mit der Presse zu teilen. Was häufig unterschätzt wird ist die Wirkung solcher Pressekonferenzen. Denn leider haben solche Events immer wieder einen behördlichen Charakter. Es gibt Schnittchen, warmen Filterkaffee und einen Flyer mit Informationen. Wir wollen uns aber auch mal anschauen was man neben der gewöhnlichen Pressekonferenz anstellen kann, um daraus ein Erlebnis zu machen.

Was ist eine Pressekonferenz?

Im Endeffekt ist die Pressekonferenz die persönliche und interaktive Variante einer Pressemitteilung. Die Pressekonferenz dient dazu wichtige Informationen, die Marketing Message, nach draußen zu bringen damit Reporter und Blogger etwas zum arbeiten haben und Beiträge erstellt werden können. Häufig dienen solche Veranstaltungen auch für Fotoshootings, damit es schöne Pressebilder gibt.

Eine solche Veranstaltung benötigt viel Vorbereitung, viel Zeit und einen gut geschriebenen Ablaufplan. Das größte Problem bei solchen Pressekonferenzen ist, dass man häufig unterschätzt wie viel Arbeit drin steckt. Auch muss man dran denken welche Mitarbeiter involviert werden müssen oder welche Abteilungen darüber informiert werden müssen. Daher ist hier, wie bei den meisten Dingen in der Arbeitswelt, eine gute Vorbereitung sehr wichtig.

Das Erlebnis für die Presse

Bevor die eigentliche Veranstaltung beginnt werden erst mal Einladungen an alle Gäste verschickt. Gäste heißt hierbei nicht nur die klassischen Vertreter der Presse (Radio, Zeitung, TV), sondern auch neue Medien mit einzuladen, wie zum Beispiel Blogger, Influencer und ähnliche. Diese Einladungen sind heutzutage in der schnellen digitalen Welt eine einfache E-Mail, weil es vor allem auch Zeit und Geld spart. Aber hier kann man kreativer arbeiten und kann neben einer persönlichen Einladung auch etwas unerwartetes verschicken. Die Universal Studios haben zum Beispiel für das Halloween Event thematisch passende Einladungen verschickt. Dabei hat man darauf verzichtet einen förmlichen Brief zu schreiben, sondern hat kleine Pakete geschnürt. So gab es zum Beispiel für das Event mit dem Hauptthema „Bloody Mary“ ein kleines Paket mit einem zerbrochenen Spiegel drin und auf der Rückseite war in roter Schrift Bloody Mary geschrieben. An dieser Stelle dürfte die Aufmerksamkeit des eingeladenen sehr hoch gewesen sein. Jedoch sollte man natürlich dabei bedenken dass dies eine Kostenfrage ist und man sich das bei einer größeren Gästeliste nicht unbedingt leisten kann (je nach Budget, je nach Attraktion).

Am Tag des Events selber gibt es eine Akkreditierung, eine Art Empfang an dem sich die eingeladenen Gäste zuvor registrieren können. Dies ist wichtig um nachverfolgen zu können wer das Event tatsächlich besucht hat, wo man eventuell noch im Nachgang etwas nachschicken oder Gäste zum nächsten Event einladen kann. Der Empfang ist in der Regel eher förmlich, ein einfacher Tisch mit einem Mitarbeiter in Uniform ist in der Regel das klassische Bild was einen erwartet. Hier sollte man Funktion definitiv vor Erlebnis stellen, da die eingeladenen Gäste zur Pressekonferenz schnellstmöglich zu ihrem Sitzplatz oder zum Veranstaltungsort geführt werden möchten. Nichts desto trotz sollte dieser Bereich ordentlich, einladend und qualitativ hochwertig aussehen.

Die Pressekonferenz selbst ist wie erwähnt eine persönliche Variante der Presse Mitteilung. Betreiber, Kooperationspartner oder externe Mitarbeiter sitzen hier den Gästen gegenüber und stellen die neue Attraktion/das Event zum Beispiel vor. Um diesen Teil mehr Leben einzuhauchen ist hier der Einsatz eines Moderators zu empfehlen, der durch diesen Teil führt und stellvertretend für die Gäste schon einige Fragen an die Betreiber stellen kann. Der Moderator hat zusätzlich die Funktion den Zeitablauf im Auge zu behalten, so dass es hier keine Verzögerung gibt. Am Ende eines solchen Events gibt es eine Frage Runde, an dem die eingeladenen Gäste ihre Fragen an die Leute an die Mitarbeiter stellen können. Auch hier sollte man ein gewisses Zeitfenster im Auge behalten, damit der Ablauf nicht gestört wird.

In der Regel ist danach die offizielle Pressekonferenz beendet. Pressevertreter von klassischen Medien nutzen oft die Zeit nach der Pressekonferenz um ihre Berichte zu erstellen und diese an die Redaktion zu schicken. Je nachdem was der Grund für diese Pressekonferenz gewesen ist kann man aber auch den Teil nach der Pressekonferenz nutzen, um die zum Beispiel neue Attraktion gemeinsam zu nutzen.

Viele Parks haben sich von der klassischen Pressekonferenz mittlerweile distanziert und sind dazu hinüber gegangen größere Events draus zu machen. Der Europa Park zum Beispiel hat bei seinen Pressekonferenzen immer ein großes Aufgebot an Gesprächspartnern, Entertainern und eine kulinarische Auswahl für die Gäste. Aber auch in einem kleinen Rahmen kann an seine Pressekonferenz so gestalten dass es ein großes Erlebnis wird. Wenn es zum Beispiel darum geht eine neue Attraktion zu eröffnen, ist es sinnvoll die Thematik/die Geschichte der Attraktion mit als Teil der Pressekonferenz zu nehmen. Der Movie Park zum Beispiel hat dies bei der Eröffnung der Van Helsing Factory genutzt und hat direkt vor der Attraktion eine kleine Stunt Show aufgeführt. Klar, wenn man die Ressourcen hat ist dies möglich. Der wichtige Faktor ist hier jedoch dass man das Storytelling gezielt einsetzt und so nutzt, dass man auch gute Fotos am Ende von der Presse bekommt. Dies kann auch zusätzlich von einem prominenten Gast unterstützen werden, der quasi als Pate für die neue Attraktion oder das Event steht. Dies gibt ebenfalls gute Fotos und auch schöne O-Töne die sich nachträglich einarbeiten lassen in der Presse und in den eigenen Social Media Kanälen.

Es ist also durchaus möglich eine Pressekonferenz spannend und unterhaltsam zu gestalten. Wie auch schon erwähnt ist hier Vorbereitung die halbe Miete. Habt einen Ablaufplan, einen Zeitplan und verteilt die Aufgaben an alle benötigten Abteilungen und Mitarbeiter damit das Event so reibungslos wie möglich läuft.

Dies ist nur ein kleiner Abriss zum Thema Pressekonferenzen. In den Shownotes unten findet ihr die Video Links zu den in der Folge erwähnen Pressekonferenzen, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte. Viel Spaß mit der neuen Folge!

Zur Folge

Shownotes:

Voletarium

Halloween Horror Nights 18

Van Helsings Factory